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Alverdissen

Geschichte:

Das Dorf "Alwardessen" wird 1151 genannt. Erstmals erwähnt ist die Burg in Alverdissen, zusammen mit dem Flecken eine Gründung der Herren von Sternberg, 1396. Mit der Grafschaft Sternberg gelangte sie 1405 an das Haus zur Lippe. Um 1424 wurden Ort und Burg niedergebrannt, die Burg wird 1450 aber als wieder hergestellt beschrieben. Philipp Graf zu Schaumburg-Lippe übernahm im 17. Jahrhundert Schloss und Flecken Alverdissen, sein Sohn Friedrich Christian legte 1662 den Grundstein für das heutige Schloss. (R.Pieper)
1812 erwarb die Fürstin Pauline Schloss Alverdissen, das in der Folgezeit als administrativer Mittelpunkt des Amtes Sternberg diente. Von 1879 bis 1969 beherbergte das im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach baulich veränderte Anwesen das Amtsgericht und 1979 bis 2008 die Außenstelle des NRW Archivs Detmold. 2009 ging Schloss Alverdissen in Privatbesitz über. (J. Friedhoff)

Bauentwicklung:

Zur Bauentwicklung vor 1662 liegen keine Erkenntnisse vor. Erhalten sind zwei Keller vermutlich des spätmittelalterlichen Vorgängerbaus, die eine genauere Datierung nicht erlauben. Das im Kern barocke Hauptgebäude wurde im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach baulich verändert. (R. Pieper; J. Friedhoff)

Baubeschreibung:

Bei dem an der Burgstelle über den Kellern 1662/63 aufgeführten Schloss handelt es sich um einen schlichten zweigeschossigen Rechteckbau mit Satteldach, dessen gekrümmte nördliche Außenwand die Ausrichtung beider Keller widerspiegelt.
Beide Gewölbekeller liegen an den Außenenden des Gebäudes in einer in der Achse etwas voneinander abweichenden Ausrichtung; eine Krümmung in der rückwärtigen Außenwand des Gebäudes im ursprünglich nicht unterkellerten Mittelteil ist Folge dieser Ausrichtungen.
Der schmalere östliche Keller ist tonnengewölbt, hat einen Außenzugang von Süden und zwei Fenster nach Osten. Der größere westliche Keller teils mit einfachem Kreuzgratgewölbe zwischen breiten Gurten, teils mit Tonnengewölbe, hatte einen Außen- und hat einen Innenzugang sowie (teils neue) Fensteröffnungen in allen Außenwänden; der nördliche Zugang von außen ist neu (urspr. Fenster). Möglicherweise ist in der nördlichen Außenwand der Rest einer Burgmauer erhalten. (R. Pieper).