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Ascheberg

Geschichte:

Die einzige schriftliche Erwähnung der Burg Ascheberg erfolgt in Form einer in das um 1450 entstandene Memorienbuch der Steinfurter Johanniter-Kommende eingefügten chronikalischen Notiz. Laut dieser wurde die Anlage 1164 durch den Kölner Erzbischof Rainald von Dassel in einer Fehde der mit diesem verwandten Herren von Steinfurt mit den Herren von Ascheberg zerstört. Im 1206 verfassten Besitzverzeichnis der Odelhildis, Edle von Ascheberg, wird die Anlage nicht mehr erwähnt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Ausgrabungen haben keine Mehrphasigkeit der Anlage ergeben. Einziger Hinweis auf einen Vorgänger ist ein Graben im Bereich des Palasgebäudes, der aber nach der enthaltenen Keramik aus dem 11./12. Jh. Kaum älter als die bekannte Burganlage ist.(Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Vorburg liegt nördlich der Hauptburg. Ein tiefer Graben umgibt heute noch die ca. 50 x 52 m messende Hauptburg, wobei im Osten und Nordosten auch der Wall noch gut erhalten ist. Zwischen Haupt- und Vorburg ist neben dem tiefen Graben nur noch ein schwacher Wall erhalten. Die Grabenanlage der ca. 60 x 45 m großen Vorburg ist im Norden nur noch schwach sichtbar. Der Innenraum ist durch Ausgrabungen zu Beginn des 20. Jhs. stark zerklüftet. Dabei fanden sich Reste eines quadratischen Wohnturms mit 16 m² großem Innenraum. Eine weitere Mauer wurde auf ca. 11 m Länge freigelegt, aufgrund mehrerer Maueransätze an ihrer Ostseite und einem trapezförmigen Annex im Nordwesten wird sie mit Vorsicht als Bestandteil eines Palas interpretiert. Die bei den Ausgrabungen von 1903 angeblich aufgefundene Hofpflasterung mit darüber liegender Brandschicht wurde 2010 nicht mehr angetroffen. 1903 wurden bei einem Wallschnitt Palisadenspuren auf der Wallkrone festgestellt. Damals ergraben, aber heute nicht mehr sichtbar ist der außen vor dem Graben liegende Wall, der im Westen als Doppelwall ausgeführt war. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1903 wurden durch die Altertumskommission für Westfalen Teile des Innenraums ergraben. Bei Geländebegehungen wurde 1956 bis 1963 Keramik des 10. bis 13. Jh. aufgelesen, wobei der Schwerpunkt im 11.Jh. liegt. 2010 erfolgten Nachgrabungen. (Stefan Eismann)