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Eifgenburg bei Burscheid

Geschichte:

Über die Geschichte der Eifgenburg ist nichts bekannt. Die gefundene Keramik belegt eine Nutzung im 10.-12. Jahrhundert. (T. Potthoff).

Bauentwicklung:

Inwieweit die Eifgenburg eine zeitliche Entwicklung genommen hat, kann beim derzeitigen Stand der Forschung nicht entschieden werden. Allerdings wirft Walter Janssen die Frage auf, ob der Wall möglicherweise zweiphasig ist. Darauf deutet einerseits die Mörtelmauer und andererseits die dahinterliegende Holz-Erde-Konstruktion hin. (T. Potthoff).

Baubeschreibung:

Bei der Eifgenburg handelt es sich um eine länglich-ovale bis dreieckige Wallanlage, die ein Areal von maximal 140 x 70 umfasst. Der Zugang erfolgte von Nordwesten. Hier ist teilweise noch eine alte Wegführung zu beobachten. Eine Unterteilung der Anlage in Hauptburg und Vorburg kann nicht festgestellt werden. Die Hauptangriffsseite liegt im Nordwesten, wo der Hang zum Bergplateau hin leicht ansteigt. Hier ist die Eifgenburg durch einen 15 m breiten und 4 m hohen Schildwall mit einem vorgelagerten 12 m breiten und 4 m tiefen Graben gesichert. An den anderen Seiten läuft der Wall aus und ist vorwiegend als mehr oder weniger stark ausgeprägte Stufe im Gelände sichtbar.
Während einer archäologischen Untersuchung im Jahr 1939/40 konnte der Aufbau des Walls geklärt werden. Er birgt eine 1,3 m starke und noch 1,8 m hoch erhaltene Mauer aus Grauwackebruchsteinen in Mörtelbindung. Diese ist auf der Rückseite mit einer Holz-Erde-Konstruktion hinterfangen. Im Norden trifft die Mauer auf einen quadratischen Turm mit einer Grundfläche von 6,75 m im Quadrat und 1,8 m starken Fundamenten. Dieser sichert nicht nur die Nordecke der Anlage, sondern auch den Zugang zu der im Norden liegenden Toranlage. Der 3 m breite Durchlass wird durch zwei parallele Mauern flankiert und war vermutlich überdacht. Da das Tor bereits im Hangbereich liegt, besitzt es eine Substruktion in Holz-Erde-Bauweise.
Hinter dem Schildwall ist zudem ein rechteckiges, unterkellertes Gebäude mit einer Grundfläche von 12x4,5 m nachgewiesen. Auf seiner Südwestseite, d. h. auf der Innenseite scheint ein kleiner Anbau gelegen zu haben. Die Funktion des Gebäudes ist unklar. (T. Potthoff)

Arch-Untersuchung/Funde:

1936 führte F. Hinrichs erste Schürfungen auf der Burg durch. Er untersuchte die Befestigung mit mehreren Wallschnitten und legte auch das Tor sowie einen Turm frei. 1939/1940 führte das Rheinische Landesmuseum Bonn archäologische Untersuchungen unter der Leitung von W. Kersten durch. Aufgrund des Kriegsausbruchs mussten sie jedoch vorzeitig abgeschlossen werden.
Die Ausgrabung konnte den Aufbau des Schildwalles klären. Darüber hinaus wurden Tor, Eckturm und ein rechteckiges Gebäude erneut untersucht.
Während der Ausgrabung wurden nur wenige Keramikfragmente geborgen. Es handelt sich um Fragmente von pingsdorfartiger Ware und blaugrauer Kugeltopfware, die in das 10. bis 12. Jahrhundert datiert werden. Hinrichs konnte zudem mehrere Metallschnallen bergen, von denen es jedoch keine Abbildungen gibt. (T. Potthoff).