EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Gellinghausen, Hünenburg

Geschichte:

Über die Hünenburg existieren keine Schriftquellen, die ihre Nutzungszeit betreffen. Lediglich in einem Verzeichnis der Lehnsgüter des Klosters Abdinghof aus der Mitte des 14. Jhs. wird sie als "Huneschenburgh" erwähnt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die dreieckige Hauptburg bildet die erste mittelalterliche Phase der Anlage, wobei nach den Grabungsergebnissen der Wall zumindest am Osttor zweiphasig ist. Als nächstes folgte die Anlage der Vorburg. Ob die Annexe in einer dritten Phase gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeitpunkten angefügt wurden, ist unbekannt. Beim bisherigen Forschungsstand können die unterschiedlichen Phasen nicht einzeln datiert werden. Das bekannte Keramikmaterial umfasst den Zeitraum vom 8. bis 13. Jh. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die mittelalterliche Wallburg besteht aus einer mehrteiligen Anlage. Die dreieckige Hauptburg ist von einem Wall mit streckenweise vorgelagertem Graben umgeben. Der Wall ist im Westteil bis zu 5 m hoch erhalten, im Südosten jedoch nur ca. 0,6 m. Dies dürfte daher rühren, dass die Befestigung zum Plateau im Westen hin deutlich stärker ausgeführt war als an den Steilhängen. Im Westen ist ihr ein tiefer Graben vorgelagert; weitere, deutlich flachere Gräben befanden sich ansonsten nur an der Spornspitze. Eingänge befinden sich im Westen und Osten der Anlage. Das Osttor ist als Zangentor aus Trockenmauerwerk, wohl mit einem vermörtelten Aufbau, ausgeführt. Im Westen ist eine Vorburg von ca. 1,73 ha Innenfläche angesetzt, die mit dem Wall der Hauptburg mittels zweier durch den Hauptburggraben hindurch laufende Sperrmauern verbunden ist. Der noch bis zu 5,3 m hohe Wall besitzt zwei Kammertore aus Mörtelmauerwerk im Norden und Süden. Im Norden sind an der Außenseite des Vorburgwalles Mauerreste erkennbar. Im Süden wurde der Zugang zur Vorburg zwingerartig durch einen sichelförmigen, bis zu 4 m hohen Wall mit vorgelagertem Graben erschwert. Im Norden sperrt ein 240 m langer und noch bis zu 6,4 m hoher, bogenförmiger Annexwall einen weiteren Teil des Plateaus ab. Der begleitende Graben setzt auf 25 m aus, was aber auch auf einer durch Forstwege verursachten Störung beruhen kann. Sieben Senken in der Hauptburg und zwei auf der Vorburg dürften als die Reste von Kellern der Innenbebauung zu interpretieren sein. 200 m südwestlich der Vorburg befindet sich noch ein 15 m langes und 1,5 m hohes Wallstück mit auslaufendem vorgelagertem Graben, vermutlich der Beginn einer nicht mehr zu Ende geführten Baumaßnahme. Wetere Wälle sind nicht sicher mittelalterlich und können auch in die Eisenzeit datiert werden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1860er, 1996 - 2004.
Prospektionen in den 1970er und 80er Jahren.