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Holtrup, Römerinsel

Geschichte:

Mangels historischer Nachrichten können keine konkreten Angaben zur Geschichte der Anlage gemacht werden. Gaul sieht in der Anlage eine kleine Dynastenburg und schlägt eine Datierung ins 10. Jh. vor. Dies erscheint jedoch für den Typ einer Motte als zu früh, die nicht vor dem ausgehenden 11. bzw. 12. Jahrhundert zeitlich anzusetzen, so dass lediglich eine vage zeitliche Einordnung ins Hochmittelalter erfolgten kann.
Ob diese Anlage oder die 400 m weiter westlich gelegene Wallburg aus der Zeit um 1000 als Stammsitz der ritteradeligen Familie von Holtorpe anzusehen ist, bleibt vorerst offen. Unweit südlich der Römerinsel steht die Ev. Pfarrkirche von Holtrup, deren älteste Teile aus dem 11. Jh. stammen. Möglicherweise ist die nahe gelegene Kiche ein Indiz für den Standort des Stammsitzes (siehe Börnignhausen, Hiddenhausen, Lübbecke, Rödinghausen) Wann die Anlage aufgegeben wurde, ist ungewiss. (Andreas Kamm, J. Friedhoff, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte der "Römerinsel" genannten Befestigung sind keine zuverlässigen Angaben möglich. (Andreas Kamm)

Baubeschreibung:

Die Römerinsel besteht heute noch aus einem ca. 25-30 m langen und etwa 15 m breiten von Süd nach Nord gestreckten Hügel, der sich noch 2,50 - 3 m hoch über den Spiegel des ihn umgebenden Wassergrabens erhebt. An der östlichen Seite ist dieser Wassergraben heute noch rund 10 m breit und etwa 25-30 cm tief. An der Ostseite ist der Graben im Stadium des Verlandens und zwar weil er an dieser Stelle als Schuttabladeplatz dient. Auch von der Nordseite her macht die Verlandung aus dem gleichen Grunde Fortschritte. Der Wassergraben ist anscheinend durch ein von Osten herkommendes, heute nur noch in der Weide leicht angedeutetes Wasserrinsal gespeist worden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1975 Fund eines Aureus des Valens (Einzelfunde von römischen Funden auch der späten Kaiserzeit sind im Bereich Porta Westfalica häufig).