EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Oedingerberg

Geschichte:

Die auf dem Oedingerberg liegende Wallburg findet in den Schriftquellen keine Erwähnung. Im Bereich des Kernwerks wurde durch Gerbera, Tochter des Königs Konrad von Burgund, ein Stift gegründet, das im Jahr 1000 von Kaiser Otto III. unter seinen Schutz gestellt wurde. In der entsprechenden Urkunde findet die Befestigung keine Erwähnung. Da Gerbera in erster Ehe mit Hermann I. von Werl verheiratet war, ist es möglich, dass die Wallburg zu dessen Besitztümern gehörte. Das Stift wurde 1578 aufgehoben, die Güter gingen an das Stift Meschede. Die Kirche stürzte 1679 ein. Heute steht an ihrer Stelle eine Kreuzwegkapelle. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Mangels archäologischer Untersuchungen können zur Bauentwicklung keine Angaben gemacht werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Eine Vermessung der Reste der Wallburg auf dem Oedingerberg ist ein Desiderat der Forschung. Da bislang auch keine archäologischen Ausgrabungen stattgefunden haben, kann nur eine Beschreibung der im Digitalen Geländemodell sichtbaren Spuren erfolgen. Die Westhälfte der Anlage ist durch einen sichelförmigen Wall klar markiert. Das Gelände fällt nach Osten hin ab, dort ist, wahrscheinlich verursacht durch die neuzeitliche Bebauung, keine Befestigung mehr zu sehen. Die ursprünglichen Maße der Anlage dürften somit ca. 250 x 110 m betragen haben. An der Südspitze zeichnet sich ein Kernwerk ab, wobei die Spuren auch durch die folgende Klosteranlage, von der nur noch eine Kapelle zeugt, verursacht sein können. Deutlich sichtbar ist ein 55 x 32 m großes Plateau, an dessen Nordseite noch Wallreste zu erkennen sind. Möglicherweise war hier noch ein zweiter Wall vorgelagert. Im Süden befindet sich an der Abbruchkante zum Hang ein weiterer Wall. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Unter den metallenen Lesefunden ist der Wallburg eindeutig nur ein reich verzierter Schwertriemenbeschlag aus dem 9. Jh. zuzuordnen, die übrigen Funde dürften der Klosterzeit angehören. Keramikfunde liegen bislang nicht vor. (Stefan Eismann)