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Hiddenhausen

Geschichte:

Die Ursprünge des herfordischen Ministerialensitzes Hiddenhausen liegen im Meyerhof Hiddenhausen, einem Villikationshof, der dem Namen nach vermutlich ins 9.-13. Jh. zu datieren ist. Im 12. Jh. erscheint der Hof bereits im ältesten Einkünfte- und Lehnsregister der Fürstabtei Herford. Zu diesem Haupthof zählte vielleicht als Eigenkirche die spätere Kirchspielskirche St. Gangolf, eine Filiale von Bünde.
1285 nahm die Herforder Äbtissin den Verwalter des Meyerhofes Hiddenhausen, villicus Gerhard und seine Kinder, mit Zustimmung des Kapitels in die Herforder Dienstmannschaft auf. Sie überließ ihm anscheinend das neu angelegte Gut Spieker/Haus Hiddenhausen als Familiensitz, während der Meyerhof weiter in Besitz der Äbtissin blieb. Die Ministerialen von Hiddenhausen werden später nicht mehr genannt. Unklar ist, ob es einen Zusammenhang mit der anscheinend in der Wiedenbrücker Gegend ansässigen Adelsfamilie von Hiddinchusen gibt.
1370 scheint Haus Hiddenhausen der Familie von dem Bussche, danach Hermann von Hagen gehört zu haben. Von 1491 bis zur Mitte des 17. Jhs. begegnet die Familie von Nagel als Eigentümer. In der zweiten 2. H. des 17. Jhs. waren die Herren von Groll Inhaber der früheren Nagelschen Güter. Nachdem die Herforder Äbtissin die ravensbergische Beamtenfamilie Consbruch 1647 zunächst mit dem Meyerhof belehnt hatte, überließ sie den Consbruchs - so Ludorff (BuK Herford) - das Adelsgut 1701, das seither in Besitz der 1888 nobilitierten Familie ist. (Andreas Kamm)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte des mittelalterlichen Adelssitzes Hiddenhausen liegen keine Mitteilungen vor. Die heutige dreiflügelige Anlage geht auf die Barockzeit zurück (Herrenhaus mit im Westen achsialsymmetrisch vorgelagerten Fachwerk-Wirtschaftsgebäuden um einen Innenhof; vorgelagerter Fachwerk-Torbau im Süden u.a. kleinere Nebengebäude). Das bestehende Herrenhaus dürfte nach dem Besitzwechsel 1701 - vermutlich in der ersten Hälfte des 18. Jhs. - umgebaut worden sein. (Andreas Kamm)

Baubeschreibung:

Zum Grundriss und zur Baugestalt des überbauten spätmittelalterlichen Stammsitzes der herfordischen Ministerialenfamilie von Hiddenhausen liegen keine Mitteilungen vor. Heute befindet sich an der Burgstelle ein barocker Adelssitz des beginnenden 18. Jahrhunderts. Die Anlage besteht aus einem Herrenhaus mit achisalsymmetrisch vorgelagerten Fachwerk-Nebengebäuden. Im Süden liegt das in Fachwerk aufgeführte Torhaus. (Andreas Kamm)