EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Bennigser Burg

Geschichte:

Es sind keine historischen Quellen bekannt, die sich auf die Burganlage beziehen ließen. Vermutet wird eine Beziehung zu einer Grundherrschaft im Ort Bennigsen, die 969/996 fassbar ist. Diese Datierung passt zu der Keramik aus dem 10. Jh., die bei der Ausgrabung gefunden wurde. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die geringflächige Ausgrabung hat keinerlei Hinweise auf eine Mehrphasigkeit erbracht. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Bennigser Burg liegt auf einem Geländerücken zwischen zwei tief eingeschnittenen Bachläufen. An der höchsten Stelle im Westen befindet sich das Kernwerk in Gestalt eines abgerundeten Vierecks von ca. 140 auf 160 m Ausdehnung. Der bis zu 3 m hohe und 17 m breite Wall wird allseitig von einem flachen Graben begleitet, der an den Toren aussetzt. Diese liegen im südlichen Teil des Walles zwischen Haupt- und Vorburg und im westlichen Hauptwall, letzteres ist aber vermutlich jüngeren Datums. Im Südwesten und Süden ist die Befestigung durch einen Steinbruch gestört, im Süden besitzt sie offenbar nur die Form einer Hangterrasse. 1937 wurde das Zangentor zwischen Haupt- und Vorburg untersucht. Die 12 m lange Torgasse war an ihrem Westende mit einem Torturm überbaut. Den Seitenmauern war eine Mauer aus Kalksteinplatten mit Lehm als Bindemittel vorgeblendet, die aber im übrigen Befestingungsverlauf vermutlich fehlt oder deutlich schwächer ausgebildet war. An der südlichen Torseite befand sich ein doppelter Spitzgraben.
Etwas tiefer gelegen schließt nach Osten die erste Vorburg von ca. 100 x 185 m Ausdehnung an, deren Wall etwas niedriger ausfällt. Im Norden, Osten und vor dem Ostende des südlichen Abschnitts ist ein Graben vorgelagert. Ca. 100 m östlich riegelt ein geradlinig verlaufender Vorwall mit Graben den Bergrücken ab. Der dadurch geschützte Raum beträgt nochmals 1,14 ha. Ein durch Erosion gestörtes Wallgrabensystem am südlichen Bachlauf gehört zu einem Landwehr- bzw. Wegsperrsystem des späten Mittelalters. Ob ein 230 m langes Wall-Graben-Stück ca. 200 m südlich der Hauptburg ebenfalls dazu oder noch als Annäherungshindernis zur Burg gehört, kann beim gegenwärtigen Forschungsstand nicht entschieden werden. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1937 Ausgrabung der Toranlage zwischen Haupt- und Vorburg durch Otto Uenze.