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Isenburg

Geschichte:

Es sind keine historischen Nachrichten bekannt, die sich auf diese Burganlage beziehen ließen. Es handelt sich um eine Fluchtburg am Rande des im Frühmittelalter genannten Marsthem-Gaues an der Grenze zum Bukkigau. Eine Urkunde des Stiftes Wunstorf von 1459 nennt eine "Isenburg" als Ortsbezeichnung. In der Grenzbeschreibung des Amtes Blumenau von 1665 wird sie "Utzenburg" genannt. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Bei den Ausgrabungen wurden zwei Befestigungsphasen festgestellt. Die erste Phase des Hauptburggrabens ließ sich durch 14C-Analysen auf die Zeit um 1000 datieren. Im 12. Jh. ist der Graben erneuert worden. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Isenburg wurde um 1860 im Zuge der frühen Flurbereinigung fast völlig eingeebnet. Durch alte Beschreibungen, Luftbilder und Grabungen ließ sich das alte Aussehen noch erschließen. Danach bestand im Norden des flachen Niederterrassensporns ein Ringwall von ca. 75 m Durchmesser mit 0,42 ha Innenraum. Südlich davon schloss sich die sackförmige Vorburg mit 100-110 m Länge und bis zu 100 m Breite an. Die Wälle sollen ehemals über 3,5 m hoch und die Gräben im Norden und Nordosten knapp 3,0 m breit gewesen sein. Für die Gräben wurde ein kleiner Bachlauf ausgenutzt. Ob ein beschriebener Walldurchbruch im Nordosten zur ursprünglichen Burganlage gehört, bleibt unklar.
Die Ausgrabungen ergaben zwischen Haupt- und Vorburg einen zweiphasigen Sohlgraben, der in seiner ersten Phase eine Breite von 5,75 - 6,10 m und eine Tiefe von 1,5 - 1,7 m hatte. Die dazu gehörige Holz-Erde-Mauer besaß eine Breite von 8,75 - 9,5 m. Eventuelle Reste einer zweiten Phase waren nicht erhalten. Die Front der Befestigung bestand aus einer Holzschalen-Kasten-Konstruktion mit senkrecht stehenden Bohlen und Verbindungspfosten. Dahinter war ein mit Ankerhölzern gesicherter Erdwall aufgeschüttet. Zwischen Graben und Holz-Erde-Mauer befand sich eine 0,9- 1,3 m breite Berme. Der 5,9 m breite Vorburgwall bestand aus einer einfachen Plankenwand, die ebenfalls mit liegenden Hölzern in der Wallhinterschüttung verankert war. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1982/83 Ausgrabung (Wallschnitte) mit Keramik des 10./11. Jhs.