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Kukesburg

Geschichte:

Die früher "Hünenburg" oder auch "Alte Burg" genannte Anlage identifizierte Georg Schnath als "Kukesburg", einer um 1007 genannten Grenzmarke des Bistums Hildesheim. Von mancher Seite wird eine eisenzeitliche Datierung für die ältere Phase angenommen. Die jüngere Phase ist in der Zeit um 1000 n.Chr. oder kurz vorher anzusetzen. Ihre Rolle dürfte in einer Fluchtburg für einen nahe gelegenen adeligen Besitzkomplex bestanden haben. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Befestigung lässt sich in zwei Phasen unterteilen, von denen die erste möglicherweise noch eisenzeitlich ist, die zweite wohl um 1000 n. Chr. zu datieren ist. Genaueres lässt sich beim derzeitigen Forschungsstand ohne moderne archäologische Untersuchungen nicht aussagen. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Kukesburg ist eine mehrphasige Anlage auf einer Bergkuppe, die im Süden durch Steinbrüche und ihre Schutthalden massiv gestört ist. Die jüngste Bauphase ist am besten ablesbar. Ihre zugehörige Umwallung umfasst einen fünfeckigen Innenraum von 150 auf 90 m Größe bei einer Innenfläche von 1,0 ha. Im Südwesten wurde eine Felsengruppe geschickt als Tor mit überlappenden Enden genutzt. Den inneren Kern der Umwallung bildet nach alten Beobachtungen eine anscheinend mit Lehm zusammengefügte Zweischalenmauer von 1,5 Meter Stärke und 2-2,5 Meter Höhe. An einigen Stellen des Walles ist noch deutlich der Mauerverlauf an der Oberfläche zu erkennen. Streckenweise muss die Mauer auch vermörtelt gewesen sein, da auch Kalkmörtel und Gussmauerwerk beschrieben wurden. Der zum Wall gehörige, 4 m breite Graben setzt am Tor als schmale Terrasse an und läuft als max. 1 m tiefe Mulde weiter. Im Osten befindet sich zwischen Wall und Graben eine 6–8 m breite Berme, auf der sich kleine Hügel (Annäherungshindernisse?) befinden. Hier ist der Graben mit 5-9 m deutlich breiter. Im Innenraum der Anlage sind mehrere Eintiefungen zu beobachten, die auf Grubenhäuser oder Keller zurückgeführt werden. Im Norden ist eine dreieckige Vorburg von ca. 0,17 ha Grundfläche angefügt, die eine Quellmulde einbezieht.
Die ältere Phase wird durch ein sehr viel flacheres Wallsystem bezeichnet, das im Norden von der jüngeren Befestigung überdeckt wird. Der im Westen kaum 1 m hohe, in Teilen wohl auch verschliffene, im Osten noch bis 2 m hohe und 13 m breite Lehmwall umschreibt einen Ring von 75 m Durchmesser (0,42 ha). Flache Grabenreste sind im Südwesten und Süden erhalten. Im Osten ist der Graben um die 7 m breit und 1,5 m tief.
200m südwestlich ist am Hang ein 170 m langer Vorwall mit einem Zangentor erhalten. Der Wall ist ca. 1,5 m hoch und 8 m breit, der vorgelagerte Graben 4 m breit und max. 1,5 m tief. (Hans-Wilhelm Heine/Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Schürfungen 1883 und 1949.