EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Quakenbrück

Geschichte:

Die Burg Quakenbrück wurde zwischen 1227 und 1234 vom Hochstift Osnabrück als Grenzburg gegen die Grafschaft Tecklenburg, die das Territorium von Cloppenburg aus bedrohte, errichtet. Diese Aufgabe war mit dem Friedensvertag von 1236, der die tecklenburgische Macht stark beschnitt, aber im Grunde hinfällig. Burgmänner von Quakenbrück sind zuerst aus dem Jahr 1248 überliefert, in einer Urkunde des Jahres 1279 werden 13 von ihnen namentlich genannt. Nur noch zwischen 1397 und 1400 erlangte die Burg Quakenbrück im Zuge einer erneuten Auseinandersetzung zwischen dem Osnabrücker Bischof und dem Grafen von Tecklenburg militärische Bedeutung. Um 1500 wurde sie geschleift, an ihre Stelle trat ein einfacher Burgmannensitz. Der Rat der Stadt setzte sich ursprünglich gänzlich aus Burgmännern zusammen, erst ab 1469 war in steigendem Verhältnis auch die Bürgerschaft vertreten. Die Burgmänner bildeten ab dem Ende des 16. Jhs. ein eigenes Kollegium außerhalb des Rates, das bis zu dessen Auflösung 1802 über die Geschicke der Stadt mitbestimmte. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Landesburg bestand ursprünglich aus einem Fachwerkbau, der wohl dem Stadtbrand von 1383 zu Opfer fiel und durch ein Steinwerk ersetzt wurde. Um 1500 ist die Burg abgebrochen worden. An ihre Stelle trat ein 1540 erstmals erwähnter Burgmannensitz, der 1970 durch einen Neubau ersetzt wurde. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg wurde auf einer von Wasser umflossenen Uferdüne der Hase errichtet. Die Hauptburg bestand aus einem fast quadratischen Areal von 60 x 65 m Größe, das von einem ca. 15 m breiten Graben mit vorgelagertem Wall umgeben und eventuell leicht aufgehöht war. Pfostenlöcher am Rand der Innenfläche sprechen für eine Palisadenbefestigung. Das darauf befindliche Fachwerkgebäude ist nach den Grabungsbefunden durch einen Brand zerstört worden. Die Gestalt des daraufhin errichteten Steingebäudes konnte bei den Ausgrabungen nicht geklärt werden, da sein Standort gegenüber dem Vorgängerbau nach Südwesten in den Bereich der heutigen Burgstraße verlagert wurde. Von der übrigen Burgfläche war es durch einen 5 m breiten und 3,6 m tiefen Spitzgraben abgetrennt. Bei archäologischen Untersuchungen kam ein dendrochronologisch auf das Jahr 1317 datierter Kastenbrunnen zutage. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung beim Abbruch des auf dem Burggelände stehenden Burgmannenhofs Burgstraße 7.
Baubegleitende Beobachtungen 1998.