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Lage, Kommende

Geschichte:

Graf Otto I. von Tecklenburg stiftete 1245 einen Hof in Lage dem Johanniterorden, an dem sich vor 1260 die ersten Ordensritter ansiedelten. In der Folgezeit wurde die Komturei Lage zur größten Niederlassung innerhalb der niederrheinisch-westfälischen Ballei des Johanniterordens, 1341 sind bereits 45 Johanniter dort nachgewisen. Im 14. Jahrhundert begann die Wallfahrt zum Lager Kreuz in der Kirche der Kommende. Im Zuge einer Fehde mit der Grafschaft Tecklenburg wurde die Kommende vom Osnabrücker Fürstbischof Dietrich von Horne 1384 zerstört. Der Bischof wurde infolgedessen mit dem Kirchenbann belegt. 1395 gab er Lage dem Johanniterorden zurück und unterstützte den Wiederaufbau der Kommende. Diese erlangte danach aber nicht mehr ihre frühere Bedeutung. Im 30jährigen Krieg wurde die Kommende von 1627 bis 1642 von den Schweden besetzt, wobei sie stark beschädigt wurde. Die Kommende, in der außer dem Komtur kaum noch Ritter lebten, wurde 1810 aufgehoben und gelangte nach dem Ende des Königreichs Westfalen an die Klosterkammer Hannover. 1964 wurden die Gebäude verkauft und zum Hotel und Restaurant umgebaut. 1999 erwarb der Bischof von Osnabrück die Kommende und richtete dort ein Dominikanerinnenkloster ein. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die frühe Baugeschichte der Kommende können aufgrund des Fehlens aussagekräftiger Schriftquellen und archäologischer Untersuchungen keine Aussagen getroffen werden.
Eine Hauskapelle in der Kommende wurde 1260 erstmals erwähnt. Anfang des 14. Jhs. wurde nördlich der Kommendegebäude eine Kirche errichtet, die beim Angriff des Osnabrücker Fürstbischofs Dietrich von Horne 1384 zerstört wurde. Zu Beginn des 15. Jhs. begann man mit dem Bau der heutigen Kirche St. Johannes der Täufer, die 1426 geweiht wurde.
Unter dem Komtur Johann Jakob von Paland (1646-1693) wurden nach dem 30jährigen Krieg die zerstörten Gebäude der Komturei durch Neubauten ersetzt. Der Nordflügel der Vierflügelanlage wurde im 19. Jahrhundert abgerissen und der nördliche Graben zugeschüttet. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Gräften der Hauptinsel waren mit der Hase verbunden. Die Kirche St. Johannis der Täufer steht nördlich der Hauptinsel, von der sie ursprünglich durch einen Wassergraben getrennt war. Vom vierflügeligen, einstöckigen Komtureigebäude sind der West-, Süd- und Ostflügel erhalten. Vom Torhausflügel im Westen führt eine Brücke über die Hase. In der Nordwestecke befindet sich ein vorspringender, quadratischer Turm, vermutlich ein Überbleibsel der ursprünglichen Anlage. Von einem zweiten Eckturm sollen früher die Fundamente aufgefunden worden sein. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine