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Schagen

Geschichte:

Die Burg Schagen in Pente ist legendenhaft mit Herzog Wittekind verbunden. Sie ist wahrscheinlich aber erst im 12. Jahrhundert angelegt worden, möglicherweise zur Sicherung der Hasefurt. 1186 wird sie als Wohnsitz von Giselbert von Schagen erwähnt. Die Ritter von Schagen werden seit 1260 als Münsteraner Burgherren auf Vechta erwähnt. 1294 wird die Burg als eine "starke Befestigung" bezeichnet. 1424 beantragte das Domkapitel Osnabrück den Zwangsverkauf des überschuldeten Besitzes. Neuer Eigentümer wurde 1426 der Domherr Claus von Voß. Er veräußerte sie 1442 an Wibbeke von Elmendorf, die sie 1443 gegen eine Rente an das Domkapitel abtrat. Dieses überlässt die Burg dem Eigenhörigen Borgmann. Danach verfiel die Burg, heute ist nur noch ein kleiner Mauerrest vorhanden, der zum Hof Borgmann gehört. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die Bauentwicklung lassen sich mangels aussagekräftiger Schriftquellen und archäologischer Untersuchungen keine Angaben machen. Anfang des 19. Jhs. wurden die Burggebäude größtenteils abgetragen, dabei wurden in einem der Keller zahlreiche Fußangeln gefunden. Um 1890 wurden die Gräben zugeschüttet und das übrig gebliebene Steinmaterial beim Ausbau der Landstraße Achmer - Pente verwendet. Die Feldbegehungen erbrachten Funde des 13. bis 15. Jhs. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Nach im 19. Jh. getätigten Beobachtungen maß das Hauptgebäude der Burg 10,4 x 8,5 m bei einer Mauerstärke von 1,6 - 1,8 m. Ein nicht mit diesem Gebäude verzahnter Anbau war 8,5 x 4 m groß. Umgeben war die Burg nach unterschiedlichen Angaben aus dem 19. Jh. von zwei oder drei Gräben. 1991 wurde ein einfacher Graben dokumentiert, der einen ovalen Innenraum von 40 x 60 m umgab. Erhalten ist ein Mauerrest von 3 m Höhe und 1,20 m Stärke. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Um 1850 wurden in einem Burgkeller ein kleines, silbernes Schiff und eine Urne entdeckt, wenig später zudem eine Münze aus dem 14. Jh.. Feldbegehungen erbrachten v.a. spätmittelalterliche Keramik. (Stefan Eismann)