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Wittekindsburg bei Rüssel

Geschichte:

Trotz des Fehlens von datierenden Funden und Nachrichten in den Schriftquellen kann man die Anlage aufgrund ihrer Gestalt als frühmittelalterlich einstufen. Dafür spricht auch der offensichtliche räumliche Bezug auf den Schultenhof, der als bischöflicher Haupthof des Osnabrücker Nordlandes bereits 977 in einer Königsurkunde erwähnt wird. Er war der Sitz der Ministerialen von Rüssel als Schulten und Gografen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Mangels aussagekräftiger archäologischer Ausgrabungen und Angaben in den Schriftquellen lassen sich zur Bauentwicklung keine Angaben machen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Da die Anlage nach dem 2. Weltkrieg zum großen Teil zerstört wurde, werden hier die Ergebnisse der Vermessung von 1885 vorgestellt. Demnach bestand die Wallburg aus einem rechteckigen Kernwerk mit abgerundeten Ecken von 70 x 115 m Größe mit Toren in der Nordost- und Südwestecke. Laut den Ergebnissen der Grabung von Schuchhardt besaß der 20 m breite und 3,4 m hohe Wall keine Holzeinbauten. Vorgelagert war ein 7 m breiter Sohlgraben. Bei den Grabungen konnte keine Innenbebauung festgestellt werden. Ein 200 m langes Vorwallsystem riegelte die Burg nach Westen und Südwesten gegen das ansteigende Gelände ab. Im Nordosten bestand das Äquivalent aus dem sog. "Burenwall" von 160 m Länge, 14 m Breite und 3,90 m Höhe, dem ein 7 m breiter Sohlgraben vorgelagert war. Außerdem existieren noch zwei parallele Wälle mit westlich vorgelagertem Graben im Nordwesten der Hauptburg. Der äußere Wall besitzt eine Länge von ca. 200 m, eine Sohlbreite von ca. 14 m und eine Höhe von max. 2 m. Der innere Wall ist sehr schlecht erhalten,seine Sohlbreite beträgt ca. 4 m und seine Höhe max. 1,4 m. Diese Wälle sind die Reste einer Vorburg von laut Schuchhardt ca. 15.000 m² Fläche. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen durch von Stoltzenberg-Luttmersen 1887 und 1891 durch Carl Schuchhardt. Dieser führte einen Wallschnitt innerhalb von zwei Tagen durch.