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Ölsburg

Geschichte:

Einer glaubhaften, heute jedoch nicht mehr erhaltenen Urkunde zufolge soll die Witwe des Grafen Altmann (von Ölsburg) die Burg Ölsburg nach dessen Tod im Jahre 1002/03 in ein Chorherrenstift umgewandelt haben. Gleichzeitig erfolgte - urkundlich belegt - die Umwandlung der zweiten Burg Altmanns, der Steterburg (Stadt Salzgitter), in ein Chorherrenstift. Die erste Erwähnung der Ölsburg ist mit der Erstnennung des Ortsnamens "Alispurc" 1065/75 verknüpft. Das Chorherrenstift wird erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt (1144 - 1160 Propst Snellardus). Im 18. bis 19. Jh. wurden die Stiftsgebäude und die Stiftskirche St. Caecilia niedergelegt. (Thomas Budde)

Bauentwicklung:

Mangels jeglicher erhaltener Reste oder Ausgrabungen lässt sich die Bauentwicklung nicht nachvollziehen. (Thomas Budde)

Baubeschreibung:

Die Burgstelle ist im Altdorf von Ölsburg am Westrand der Fuhseniederung zwischen den Straßen An der Fuhse, Kirch- und Burgstraße zu lokalisieren. Aus der heutigen Topographie und historischen Karten (Ölsburger Flurkarte W. Gerlachs von 1770) lässt sich eine runde, erhöht liegende Kernburg von 100 bis 110 m Durchmesser erschließen. Der runde, nur im Nordwesten unterbrochene Straßenverlauf gibt vermutlich die Lage des Burggrabens wieder. An der Innenseite des Grabens dürfte ehemals ein Wall vorhanden gewesen sein, der nach der Aufgabe der Burg zu einem unbestimmten Zeitpunkt in den Graben geschoben worden ist. Der Zugang mag ausweislich der historischen Karte im Nordwesten gelegen haben. Die nach der Umwandlung der Burg in ein Chorherrenstift errichtete Stiftskirche St. Caecilia hat nach Ausweis der Gerlachschen Karte im Südwestteil der Burg im Bereich des jetzigen Friedhofs gelegen. Bei der Anlage von Gräbern stieß man in diesem Bereich auf verfüllte Gewölbe, die aber nicht aufgenommen oder beschrieben worden sind. Auf der Gerlachschen Karte verzeichnete Teichreste lassen vermuten, dass die Burg ehemals von einem umfangreichen schützenden Gewässersystem umgeben war. Ähnlich wie bei der archäologisch untersuchten Schwesteranlage Steterburg ist mit einer großen Vorburg zu rechen. Diese ist nach Ausweis der „Gerlachschen Karte“ im Bereich der „Propsteiworth" südlich der Burg zu vermuten. Die zu Füßen der Burgstelle gelegene Wassermühle könnte zum Ursprungsbestand der Burg gehört haben. (Thomas Budde)

Arch-Untersuchung/Funde:

Die archäologische Erfassung und Aufnahme der Anlage erfolgte 09/1999 und 01/2001 durch T. Budde. Altfunde muss es wegen der vielfältigen Überbauungen gegeben haben, doch sind diese nicht oder nur vage mündllch überliefert (Gewölbe, Fund eines Kirchenschlüssels etc.). (Thomas Budde)