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Gadenstedt, Neuer Hof

Geschichte:

Nach ersten Erwähnungen 1219 und 1230 (Hermann und Johann von Gadenstedt) werden die in braunschweigischen, aber auch hildesheimischen Diensten stehenden Herren von Gadenstedt seit 1258 ("Bertoldus de Godenstede") häufig genannt. Das Geschlecht war bereits früh in mehrere Linien verzweigt. In einer Beschreibung anlässlich der Teilung des Gadenstedtschen Besitzes von 1686 wird ein "wohl erbauter adliger Hoff" beschrieben, "auf welchem ein schön Wohnhaus, mit einem Wassergraben umgeben" stand. Die alte Hofanlage wurde 1830 vollständig beseitigt und von 1833 bis 1888 durch die heutigen Gutsgebäude ersetzt. Die regionale Bedeutung der Herren von Gadenstedt lässt auf eine gewisse Eigenständigkeit schließen, die sich etwa auch in der Befestigung des Dorfes und Sicherung seiner Feldmark durch Landwehren äußert. Dennoch ist ihr Stammsitz im Mittelalter nicht ausdrücklich als Burgstelle erwähnt. (Thomas Budde)

Bauentwicklung:

Da die alte Hofanlage innerhalb des Ringgrabens 1830 vollständig eingeebnet worden ist und keine Ausgrabungen stattgefunden haben, ist die Bauentwicklung der Burgstelle unbekannt. (Thomas Budde)

Baubeschreibung:

Als Überrest des Ringgrabens des 1830 niedergelegten alten Gutshofes der Herren von Gadenstedt befindet sich im mittleren Bereich des heutigen, etwa 250 m (O-W) x 200 m (S-N) großen Gadenstedter Gutskomplexes ein ca. 60 m langer und etwa 17 m breiter, Ost-West-orientierter Teich („Schwemme“, „Waschteich“). Die Biegung am Ostende des Teiches deutet noch an, das es sich um einen Rest des Ringgrabens handelt, der auf der Karte der „Gausschen Landesaufnahme“ von 1827/44 noch zu drei Vierteln – bis auf eine Lücke im Südwesten – erhalten war. Sein rundlicher, unregelmäßiger Verlauf hat erkennbaren Burggrabencharakter und dürfte nicht erst auf den Umbau zum Gutshof oder Schloss zurückzuführen sein. Weitere Überreste der Burg sind in dem heute als Park genutzten Gelände nicht mehr vorhanden. Doch steht das heutige Herrenhaus auf einer deutlichen Erhebung innerhalb der früheren Grabeneinfassung, die in dieser Form nicht in Gänze natürlich entstanden sein kann. Der große Wirtschaftshof im Westteil des Gutskomplexes mag den Bereich der mittelalterlichen Vorburg markieren, doch kann der Wirtschaftshof der Burg auch im angrenzenden Dorf (s. Gadenstedt „Alter Hof“) gelegen haben. (Thomas Budde)

Arch-Untersuchung/Funde:

T. Budde nahm die Anlage 04/2000 unter Heranziehung aller verfügbaren Quellen auf. Es gab bisher keine Ausgrabungen. Archäologische Funde sind ebenfalls nicht bekannt. (Thomas Budde)