EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Sögeln

Geschichte:

Erstmals wird Haus Sögeln im Jahr 1350 ausdrücklich erwähnt. Doch werden im Jahr 1236 zwei Brüder Thethard und Heinrich von Sögeln urkundlich genannt, die das gleiche Wappen führen wie das um Sögeln reich begüterte Ministerialengeschlecht von Braken. 1344 wurde die Anlage als "ritterliche Wohnung" im Besitz der Ministerialenfamilie von Ledebur bezeichnet, die sie vom Bischof zu Osnabrück als Lehen besaß. 1412 war der Quakenbrücker Burgmann Boldewin von Knehem in Haus Sögeln Lehnsnehmer, wahrscheinlich hatte er Ida von Ledebur, die letzte ihrer Familie, geheiratet. 1426 wird Haus Sögeln das erste Mal ausdrücklich als Burg bezeichnet. 1585 starb die Linie der von Knehem zu Sögeln aus, die Burg wurde 1590 an den bischöflichen Drosten zu Fürstenau, Heinrich von Langen, verkauft. In der Mitte des 18. Jhs. ging die Burg durch Heirat an die Familie von der Horst über. 1792 wurde die Burg an den Freiherrn von Münster verkauft, der sie schon ein Jahr später an Friedrich Philipp von Hammerstein-Equord weitergab. 1817 verkaufte dieser das Schloss an Georg Friedrich Rathgen aus Bremen. Die nächsten Besitzer waren 1858 Ferdinand von Stoltzenberg und seit 1872 die Familie von Rappard. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die Bauentwicklung der eigentlichen Burg können aufgrund des Fehlens aussagekräftiger Schriftquellen und archäologischer Untersuchungen keine Aussagen getroffen werden.
Ende des 18. Jhs. wurde der innere Burggraben im Osten zu einem Teich erweitert und der Rest zugeschüttet. Die Hauptgebäude der Burg wurden abgerissen und 1793 durch ein klassizistisches Herrenhaus ersetzt. Diesem sind im 19. Jh. zwei kurze Seitenflügel angesetzt worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die ehemalige Burg Sögeln stellt sich heute als Gutsanlage dar, die von einer doppelten Gräfte umgeben ist. Das Hauptgebäude besteht heute aus einem klassizistischen Herrenhaus aus der Zeit um 1800 mit Mittelrisalit, Gartenterrasse und zwei nachträglich angefügten, niedrigeren Seitenflügeln.
In der 1. Hälfte des 18. Jhs. bestand das Gut aus einem Haupthaus mit neu erbautem rechten Flügel, einem Vorwerk, zwei Pferdeställen, einem Back- und Brauhaus, einer Wagenremise, einem Torhaus, einem Schweinestall und einem Schuppen. Das Haupthaus bestand aus Fachwerk mit Steinfüllung, das von einem Wassergraben und einem Wall umschlossen war. Am Ostende des Nordflügels des Haupthauses war nach Aussage eines Planes von 1774 ein viereckiges Gebäude angebaut, vermutlich ein Wohnturm. Teile dieses Vorgängerbaus wurden bei den archäologischen Maßnahmen 2012 erfasst.
Das heute erhaltene Torhaus weist quadratische Schießscharten auf, die an ihm befindliche, auf 1600 datierte Wappentafel ist nachträglich angebracht worden. Wahrscheinlich ist dieser Turm der älteste existierende Teil der ursprünglichen Burg und früher als Wohnturm verwendet worden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Sondagegrabung und geophysikalische Prospektion 2012 mit der Aufdeckung eines Mauerzugs des Vorgängerbaus.