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Stadthagen

Geschichte:

Der Ort Stadthagen wurde als Grevenalveshagen um 1220 durch die Grafen von Holstein-Schaumburg gegründet. Die 1244 erstmals bezeugte Burg muss vom Anfang zu dieser Stadt gehört haben, da ihre beiden Straßen sich an der Anlage orientierten. 1406 werden drei Burgmänner genannt. Von 1544 bis 1563 und noch zeitweise bis 1607 diente das Schloss als Residenz der Schaumburger Grafen, ansonsten vor allem als Witwensitz. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Schloss Eigentum des Freistaates Schaumburg-Lippe und ging 1946 an das neu gegründete Land Niedersachsen über. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Für die Zeit um 1300 sind umfangreiche Bautätigkeiten bezeugt. 1304 wird ein "Haus" auf der Burg erwähnt. Das Torhaus stammt aus dem 15. Jh. und wurde in den Westflügel des Schlosses einbezogen. Der Ausbau der Burg zu einer Schlossanlage durch den schwäbischen Baumeister Jörg Unkair begann im Jahr 1533, 1541 waren Süd- und Westflügel sowie der Treppenturm vollendet. Wahrscheinlich 1552 folgten der Ostflügel und 1593 der Nordflügel. Um 1875 musste das Schloss historisierende Eingriffe über sich ergehen lassen. Zudem wurde 1874 der Außenputz abgeschlagen. Die Nebengebäude stammen aus dem letzten Drittel des 16. Jhs. In den 1870ern wurde der Schlosspark angelegt. 1920 wurde der Tugendbrunnen vom Schlosshof auf den Vorhof von Schloss Bückeburg versetzt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Aussehen der mittelalterlichen Burg unter dem heutigen Schloss Stadthagen ist unbekannt, es dürfte sich wahrscheinlich um eine Turmburg gehandelt haben. Die deutliche Höhendifferenz zwischen dem Schloss und der Umgebung lässt auf Aufschüttungen bzw. ältere Baureste im Untergrund schließen.
Das heutige Schloss besteht aus einer zweistöckigen Vierflügelanlage, die im Nordwesten offen ist. Von der mittelalterlichen Burg wurde nur das Torhaus in den Westflügel einbezogen. Die Dächer sind durch Zwerchhäuser mit "welschen Giebeln" in Halbkreisform mit Kugelaufsätzen gegliedert. Im Schlosshof stand ein 1552 aufgestellter Tugendbrunnen, der 1921 vor das Bückeburger Schloss versetzt wurde. In den Innenräumen sind noch wertvolle Prunkkamine erhalten. Der breite Wassergraben ist heute größtenteils zugeschüttet und trocken gelegt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde bei Kanalisationarbeiten 1978.