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Amelungsburg

Geschichte:

Es sind keine Schriftquellen bekannt, die auf die Amelungsburg bezogen werden können. Es ist plausibel, dass sie im Rahmen der Schlacht von Süntel 782 für die sächsische Verteidigung eine Rolle spielte, doch ist dies durch die Schriftquellen nicht belegbar. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Befestigung wurde nach dem 14C-Datum von Knochen in der Wallschüttung um 400 v. Chr. aufgeschüttet. Ihre primäre Nutzung dauerte mindestens bis in die Mitte des 3. Jhs. v. Chr.
In sächsischer Zeit ist nach den Lesefunden in der Innenfläche die Wallburg reaktiviert worden. Beim gegenwärtigen Forschungsstand sind keine damaligen Erneuerungsmaßnahmen an der Hauptburg bekannt. Ein nach den neueren Grabungen nur einphasiger Vorwall ist nach dem Fund eines Gefäßes in der 2. Hälfte des 8. Jhs. bzw. um 800 aufgeschüttet worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Amelungsburg nimmt ein 900 m langes und 300 m breites Bergplateau mit steilen Hängen ein. Von der eisenzeitlichen Hauptburg ist im Nordosten, Osten und an der Westspitze ein 2,5-4 m breiter und max. 1,5 m hoher Randwall mit dahinterliegendem Materialgraben erhalten. Insgesamt sind noch über 1000 m Randwall mehr oder weniger deutlich vorhanden. Am Südostende des Plateaus befindet sich ca. 65 m westlich des rezenten Waldwegdurchbruches ein Tor mit einbiegenden Wallenden. Ein Wallschnitt ergab eine 3 m breite Trockenmauer von ehemals 2-2,5 m Höhe.
In halber Höhe des Osthanges liegt ein ca. 270 m langer, 7 m breiter und 2 m hoher Vorwall mit 4 m breitem und ursprünglich 2 m tiefem, vorgelagerten Sohlgraben und altem Durchlass im Süden. Eine Sondage ergab, dass der Wall um 800 lediglich aus dem Grabenaushub ohne darin befindliche Mauer oder Holzeinbauten aufgeschüttet wurde. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

In der Hauptburg Sondagen 1944, 1953, 1954 und Wallschnitte 1954/55 und 2001. Schnitte durch den Vorwall 1958 und 2005, letzterer ergab Keramik des beginnenden 9. Jhs. Einzelne frühmittelalterliche Metallfunde stammen auch aus dem Inneren der Hauptanlage. (Stefan Eismann)