EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Steyerberg; Motte

Geschichte:

Die Burg Steyerberg war eine der Befestigungen, welche die Grafen von Hoya zur Sicherung ihres Territoriums gegen die Bischöfe von Minden besaßen. Gerichtet war die 1259 erstmals erwähnte Burg vor allem gegen die Burg Neuhaus bei Liebenau. Nach abweichender Meinung (HHistSt) wurde die Burg Steyerberg 1275 vom Grafen von Hoya von dessen Schwager, dem Grafen Ludolf von Altenbruchhausen, erworben. Um 1285 wurde die Burg vom Mindener Bischof zerstört. 1293 setzte sich Graf Gerhard von Hoya erneut in den Besitz der zerstörten Burg und begann mit dem Wiederaufbau. In prompter Reaktion erfolgte die erneute Eroberung der Burg durch die Mindener Bischöfe, worauf die Grafen die Burg erst 1314 zurückerlangen konnten. 1342 bekamen die Mindener Bischöfe wieder die Gewalt über die Burg, nur um sie an die Familie von Klenke zu verpfänden, die ihrerseits wieder die Burg an die Grafen von Hoya verpfändeten, sodass sie dem Bistum endgültig verloren ging. Vermutlich im 15. Jh. scheint die Burg an den Standort des heutigen Amtshofes auf der Aueinsel verlegt worden sein, ohne dass ein exakter Zeitpunkt angegeben werden kann. Nach einer mündlichen Überlieferung aus der Mitte des 17. Jhs. soll es mehrere Menschenalter vor der damaligen Zeit geschehen sein. Das endgültige Ende der Burg bildet ihre Zerstörung im Jahr 1625 durch Tilly. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Details über die Bauentwicklung der Burg Steyerberg sind nicht bekannt. Sie ist an diesem Ort ein- oder zweimal zerstört worden, bevor sie in die Aueniederung verlegt wurde. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg Steyerberg bestand aus einer Motte. Östlich des Hügels sind noch zwei über 10 m tiefe Bodeneinschnitte erhalten, deren künstlicher Charakter nicht erwiesen ist. Aber auch wenn es sich bei ihnen um eiszeitliche Erosionsrinnen handeln sollte, haben sie der Burganlage doch Schutz geboten. In der 2. Hälfte des 18. Jhs. sollen noch Wallreste am Hochufer der Aue vorhanden gesesen sein.
Ungefähr 150 m nordnordwestlich sollen früher Grundmauern einer Befestigungsanlage zum Vorschein gekommen sein. Ungefähr 100 m östlich befindet sich am oberen Südhang ein künstliches Plateau zwischen zwei Erosionsrinnen, die auch als Gräben gedient haben können. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1929 Funde von Holzkohle, gebranntem Lehm und Knochen.
Feldbegehung vor 2000: hochmittelalterliche Keramik. (Stefan Eismann)