EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Bruchdorf, Neuhaus

Geschichte:

1241 erwarb das Bistum Minden umfangreiche Ländereien zwischen Marklohe und Schlüsselburg von den Grafen von Oldenburg. Diese Neuerwerbungen sicherte Bischof Wilhelm 1242 durch den Bau des "castrum novum" gegen die Grafschaft Hoya. Laut Kuck ist diese Burg identisch mit der Burg Karnewinkel, über deren Bau der Bischof mit dem Grafen von Rohden-Wunstorf einen Vertag abgeschlossen hatte. 1242 wurde der Vertrag von Wilhelms Nachfolger erneuert, danach wird die Burg Karnewinkel nicht mehr in den Quellen erwähnt.
Bis Anfang des 14. Jhs. war die Burg Neuhaus ein bevorzugter Aufenthaltsort der Bischöfe. 1270 wurde die in der Zwischenzeit von den Grafen von Wölpe okkupierte Burg durch Bischof Otto von Minden gegen eine hohe Geldsumme wieder zurückerlangt. Mit der Burg war eine Zollstelle an der Weser verbunden, deren Einnahmen 1320 verpfändet wurden. 1335 gelang es den Grafen von Hoya durch Verrat dreier Burgmänner, die Burg einzunehmen und zu zerstören. Aus den Trümmern sollen u.a. die Burg Liebenau und die Liebenauer Kirche gebaut worden sein. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der Nachfolger des Burgerbauers Bischof Wilhelm von Minden, Bischof Johann, ließ wohl noch 1242 einen Turm auf der gerade fertig gestellten Burg errichten. 1279 wurde die bis dahin offenbar nur umwallte Burg mit einer Ringmauer befestigt. Nach ihrer Zerstörung 1335 blieb sie ruinös, bis um 1850 die Reste abgetragen wurden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg Neuhaus erscheint heute nur noch als rechteckige Anhöhe von ca. 100 x 50 m Größe und ca. 0,5 m Höhe im Gelände. Im Luftbild sind deutlich die umgebenden Gräben als helle Verfärbung zu sehen. Die Westflanke des Grabens ist breiter ausgebildet, leicht gebogen und besitzt nach Norden eine Fortsetzung, vermutlich zu einer ehemals dort bestehenden Vorburg.
Über ihre ursprüngliche Gestalt ist außer, dass sie einen Turm und ab 1279 eine Ringmauer besaß, nichts bekannt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde 1997, 1999 u.a. von Keramik des 13./14. Jhs.