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Heiligenberg bei Bruchhausen

Geschichte:

Es existieren keine Schriftquellen, die sich auf die Burganlage beziehen ließen. Ihr gesamter Charakter und zwei Fibelfunde deuten aber auf einen karolingerzeitlichen Ursprung der Anlage hin. Ihr Ende hat die Burg wohl im 11. Jh., spätestens aber 1216 gefunden, als der Graf von Wernigerode zusammen mit seinen fünf Brüdern dem Prämonstratenserorden an dieser Stelle eine Abtei stiftete. Der Ort trug aber schon vorher den Namen "Heiliger Berg". 1543 wurde das Koster im Zuge der Reformation aufgelöst und die Baulichkeiten zum Vorwerk des Amtes Bruchhausen. Die Gebäude wurden 1563 bis auf einige Wirtschaftsgebäude abgebrochen, die Steine wurden zum Bau des Schlosses in Bruchhausen verwendet. Archäologisch sind bisher nur Gebäude aus der Klosterzeit erfasst worden. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die archäologischen Untersuchungen haben bisher keine Hinweise auf eine Mehrphasigkeit des Ringwalls ergeben. Der südlichste Vorwall konnte duch einen Wallschnitt in das Hochmittelalter datiert werden, allerdings könnten wenige kleine Ziegelbrocken auch auf eine spätere Erbauungszeit hindeuten. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der Ringwall "Heiliger Berg" liegt auf einer Terrasse, die auf drei Seiten von Bachtälern umgeben ist und dadurch einen spornartigen Charakter aufweist. Es handelt sich dabei um die drittgrößte Burganlage Niedersachsens. Das Burgareal besitzt eine unregelmäßige Form bei einer maximalen Größe von 465 x 240 m. Gegen Nordosten ist es durch steile Hangkanten zu den natürlichen Geländeeinschnitten geschützt. Im Südwesten liegt ein 15-20 m breiter und noch bis zu 8 m hoher Abschnittswall, dessen vorgelagerter Graben nur in der geophysikalischen Prospektion erkennbar ist. Die Brustwehr des Walls war innen teilweise mit Steinen gepflastert. An seinem Nordende dürfte sich ein Tor befunden haben. Die Befestigung setzt sich als 1,5 m hoher Randwall nach Südosten fort und endet an einem Hohlweg. Jenseits des Weges befinden sich weitere Wallreste. Hier dürfte sich ein zurückgezogenes Tor mit überlappenden Enden befunden haben.
Südlich der Anlage beginnt am Ostrand einer Erosionsrinne ein max. 2 m hoher, 10 m breiter und 95 m langer Abschnittswall mit 10 m breitem und 2 m tiefen, vorgelagerten Graben. Ihm ist noch weiter südlich ein 360 m langer, schwächer ausgebildeter Wall von max. 5 m Breite und 1 m Tiefe vorgelagert, der zahlreiche Lücken aufweist. Wie ein Wallschnitt zeigte, war dieser eine reine Erdkonstruktion.
Die Ausgrabung von 2011 erbrachte nur Befunde aus der Klosterzeit. Im Südosten ist der Ringwall durch Baumaßnahmen vor dem 1. Weltkrieg und im 2. Weltkrieg gestört. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1934 Beobachtungen
1979 Baubeobachtung ohne Befund.
2006/07 Metalldetektorprospektion mit Fund einer Kreuzfibel des 9. Jhs. im Wallbereich.
Ausgrabung 2011 mit wenigen Funden des 9./10. Jhs.
Geophysikalische Prospektion und Bohrungen 2012/13.
2013 Airborne Laser-Scan
2014 Wallschnitt an der südlichen Vorburg
(Stefan Eismann)