EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Stöttinghausen, Hünenburg

Geschichte:

Es existieren keine Schriftquellen, die sich auf die Burganlage beziehen ließen. Die spärlichen Funde können die Wallburg nur grob in das 8. - 10. Jh. datieren. Als Entstehungszeit werden sowohl die Sachsenkriege Karls des Großen als auch der Bau der Ungarnburgen unter König Heinrich I. um 920 in den Raum gestellt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Ausgrabungen haben keinen Hinweis auf eine Mehrphasigkeit der Anlage ergeben. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Hünenburg bei Stöttinghausen liegt am Ende eines sandigen Sporns in der feuchten Niederung. Die sehr gut erhaltene Wallburg besteht aus einer ungefähr kreisförmigen Wallanlage von 75-80 m Durchmesser. Im Südosten waren ihr in 150 und 250 m Abstand zwei im 19. Jh. abgetragene, bogenförmige Wälle vorgelagert. Der nördliche von beiden soll bei max. 9 m Breite ungefähr in der Mitte einen bastionsartigen Vorsprung aufgewiesen haben. Dieser Vorsprung markiert gleichzeitig die Breite der Berme von 8 m zum davorliegenden, 4,70 m breitem Graben. Der südliche Wall war im 19. Jh. noch 1,50 m hoch, nach einer 3 m breiten Berme folgte ein Graben von unbekannten Ausmaßen. Der heute 14-16 m breite und 2,0 - 2,70 m hohe Wall der Hauptburg war bei einer ursprünglichen Stärke von 8,25 m aus Plaggen mit waagrechten Holzlagen aufgebaut. Ihm vorgelagert war eine erhöhte und mit Plaggen befestigte Berme von 3 m Breite sowie ein 1 m tiefer und 3 m breiter Spitzgraben. Das 3 m breite Tor im Süden war durch einen hölzernen Torturm befestigt und die Torgasse holzverkleidet. Unmittelbar östlich vom Tor wurde ein 16 x 5 m großes Pfostengebäude ergraben. Die weiteren Pfostengebäude lehnen sich westlich des Tores an die Wallinnenseite an. Keines der Gebäude wies eine Herdstelle auf, was möglicherweise auf eine nur kurzzeitige Nutzung hinweist. Das Tor im Norden ist späteren Datums.
Die südliche Toranlage ist rekonstruiert worden, zudem sind zwei Holzgebäude auf den alten Grundrissen errichtet worden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1932 fast vollständige Ausgrabung des Innenraums durch Ernst Sprockhoff.
Geländebegehung 1965 mit hochmittelalterlicher Keramik aus der Vorburg.
Beobachtung von Erdarbeiten 2013 ohne Ergebnis. (Stefan Eismann)