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Langeleben

Geschichte:

Schon im Jahre 1258 wird ein "castrum" in Langeleben erwähnt, das von den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg als Lehen an die Herren von Asseburg vergeben war. Im Jahre 1318 wird es von Herzog Otto dem Milden als Lehen an die von Sunstedt gegeben. 1344 gehört die Burg wieder den Herren von Asseburg, spätere Lehnsnehmer waren die von Heimburg und von Veltheim.
Da für die Zeit um 1400 ein Geistlicher (plebanus) belegt ist, vermutet man einen Kirchbau auf der Burg. Dieser muss aber vor 1575 wieder verschwunden sein.
Hofmarschall Heinrich von Schenk erwarb die Burg im Jahre 1575 und erneuerte die marode Grundsubstanz. 1626 wurde die Burg im Zuge der Belagerung von Wolfenbüttel zerstört. 1661 nahm Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel die Burgstelle in Besitz. 1686 weisen die regierenden Herzöge ihr Gelände Erbprinz August Wilhelm zu. 1689 begann er mit dem Bau eines Jagdschlosses westlich der Burg.
Das Schloss wurde zum Lieblingsaufenthalt August Wilhelms und deswegen reich ausgebaut. Später diente es als Sitz von Herzoginnen und für den Empfang von hohem Besuch, wie zum Beispiel Friedrich dem Großen. Im Jahre 1830 wurde das Schloss verkauft. Die größtenteils baufälligen Gebäude wurden abgerissen oder dem Verfall überlassen. (Sandy Bieler)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Baugeschichte der Burg ist nicht bekannt. Sie wurde 1575, nachdem sie stark verfallen war, vom neuen Besitzer Heinrich von Schenk neu aufgebaut. Dabei wurde in einem Gewölbe eine Kapelle eingerichtet. Die meisten Keramikscherben, die man auf dem Wall findet, stammen aus dieser Zeit.
1626 wurde die Burg endgültig zerstört und fiel abermals wüst. Ab 1689 wurde sie abgetragen und man verbaute ihre Steine in dem 1702 vollendeten, herzoglichen Jagdschloss. Der Barockbau wird dem Baumeister Hermann Korb zugewiesen. 1830 wurde auch er wegen seines schlechten Zustandes abgerissen. Die Teiche der Anlage sind hingegen noch vorhanden. (Sandy Bieler)

Baubeschreibung:

Bei der Burg Langeleben handelt es sich um eine Wasserburg, deren fortifikatorischer Charakter auch heute noch sehr gut zu erkennen ist.
Das annähernd quadratische Burgareal von ca. 40 m Durchmesser ist von einem breiten Wassergraben umgeben. Es liegt tiefer als der umgebende ovale Wall, dem im Nordwesten und Osten Abschnitte eines weiteren, deutlich flacheren Grabens vorgelagert sind. Insgesamt beträgt der Durchmesser der Anlage ca. 100 m. Der innere Wassergraben wurde an der nordöstlichen Seite zu einem Burgteich erweitert. In diesem Bereich lag auch der Zugang zum Burghügel. Es handelte sich dabei um eine Holzbrücke aus Eichenbohlen. Der Wirtschaftshof mit Scheune, Remise sowie Back- und Brauhaus lag nördlich der Burg.
Der Burghügel war mit mehreren steinernen Gebäuden bebaut, deren Mauern Stärken von bis zu 1,8 m erreichten. Noch heute steht die 12 m hohe und 9,90 m lange Westwand eines Gebäudes im westlichen Bereich der Burg. Die Ausgrabungen ergaben, dass es sich ursprünglich um ein quadratisches Gebäude handelte, an das sich ein 16 x 9,90 m großes, West-Ost-ausgerichtetes Gebäude anschloss. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um die historisch überlieferte Kirche handeln könnte. Zudem wurden zwei weitere Gebäude ergraben.
Das Jagdschloss vom Ende des 17. Jhs. stand westlich der Burg. Es bestand aus einem zweistöckigen Bau mit Mittelrisalit und Walmdach, das mit weiteren Gebäuden viereckig um einen Hof gruppiert war.
(Sandy Bieler, Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Anfang der 70er Jahre wurde der Burghügel archäologisch untersucht. Dabei konnten die Fundamente von drei Gebäuden entdeckt werden. Die jüngste Keramik stammt aus dem 16. Jh.