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Dringenburg

Geschichte:

Die Dringenburg wurde wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 14. Jhs. von Graf Konrad I. von Oldenburg als Grenzfestung gegen die Friesen erbaut. Urkundlich ist über die Dringenburg lediglich bekannt, dass um 1383 sich Oldenburger Ratmannen unter anderem beim Grafen von Oldenburg darüber beschweren, dass seine Dienstmänner (Söldner) an der Straße bei der Dringenburg Oldenburger Bürger belästigen und ausplündern. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Es konnten archäologisch zwei Bauphasen ermittelt werden. In der älteren Phase stand auf der Hauptburg ein rechteckiger Pfostenbau von 12 x 7 m. In einer zweiten Phase wurde ein turmartiges Gebäude mit schwerem Findlingsfundament an der Stelle errichtet. Die Gräben und Wälle wurden im 19. Jh. einplaniert. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Es handelte sich um eine Wasserburg mit Haupt- und Vorburg. Um die Haupt- und Vorburg herum sowie zwischen ihnen verlief ein bis zu 7 m breiter und 1,4 - 1,6 m tiefer Graben. Die Gesamtausdehnung der Anlage betrug 125 x 75 m. Die annähernd quadratische Hauptburg hatte die Abmessung von 22 x 22 m, die Vorburg 45 x 32 m. Die Burggräben waren mit Pfählen und Faschinen befestigt, zur Vorburg führte eine Holzbrücke, Vorburg und Burgplatz waren ebenfalls mit einer Holzbrücke verbunden. Der Eingang zur Burg lag im Osten. Zur Hauptburg führte von Süden mit einer Brücke ein zusätzlicher Zugang. Die Gebäude selbst waren vermutlich Fachwerkbauten mit einer Dachdeckung aus Ziegel vom Mönch/Nonne-Typ. Die Hauptburg bildete zunächst ein rechteckiger Pfostenbau von 12 x 7 m, später ein turmartiger Bau mit schwerem Findlingsfundament.
Die Anlage lag parallel zu alten Heerstraße, die auf einem Damm zum Dorf Spohle lief. Zwischen Burg und Straße verlief ein Graben, der eventuell zu einer Landwehr gehörte. Nördlich von Burg und Straße sind noch ein Graben und ein verschliffener Wall zu erkennen.
(Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

1970 bis 1973 fanden Ausgrabungen des Burggeländes statt. Es konnten auf archäologischem Weg zwei Bauphasen ermittelt werden. Außerdem ließ sich die Gesamtausdehnung rekonstruieren.
Den keramischen Funden nach zu urteilen, wurde die Burg im14. und 15. Jh. genutzt. An besonderen Funden kamen bei den Ausgrabungen 3 tönerne "Aachenhörner" zutage. Derartige Stücke wurden von Pilgerfahrten aus Aachen mitgebracht. Weiterhin fand man Lederreste u.a. von Schuhen, Holzschüsseln und -tellern sowie Eisen- und Bronzeobjekte, Backsteine und Dachpfannen. (Frank Both)