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Lohburg bei Lohe

Geschichte:

Die Lohburg ist vielleicht mit dem "castrum Lohborch prope Vechtam" identisch, das um die Mitte des 12. Jh. als Mitgift aus altravenbergischem Besitz an den Grafen von Dale überging. Die späteren Besitzer der Burg waren die Herren von Schagen, die bereits 1186 urkundlich erwähnt wird. 1354 ist Johann von Schagen als Besitzer der Lohburg urkundlich erwähnt. Die Herren von Schagen sollen durch Raubzüge die Umgegend beunruhigt haben. Die Schagen traten als Dienstmannen seit 1240 regelmäßig auf. Johann von Schagen war Fehdegenosse des Diederik von Dinklage. Im Zuge der Zerstörung von Burg Dinklage 1374 wurde im Folgejahr auch die Lohburg durch die vereinigten Truppen der Bischöfe von Münster und Osnabrück und des Grafen von Oldenburg niedergelegt.
Nach 1400 erfolgte in Lohe 600 m südlich der Lohburg der Bau einer neuen Burg und die Bildung des Gutes Lohe aus vier Bauernstellen. Besitzer waren bis 1520 die Herren von Schagen und von Drebber. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Es handelte sich bei der Lohburg ursprünglich um eine Motte mit Vorburg, die in einer sumpfigen Wiesenniederung gelegen war. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die Burg hatte eine fast runde Grundfläche von 26 m Durchmesser, die von einem etwa 8 m breiten Graben umgeben war. Darauf folgte ein Wall und ein weiterer Graben. Nach Westen schloss sich eine etwa 30 x 30 m messende Vorburg an, die wiederum von einem ca. 8 m breiten Graben eingehegt war. Im 19. Jh. sollen dazu noch zwei weitere Hügel vorhanden gewesen sein, die mit dem Haupthügel durch eine Brücke verbunden waren. Der Zugang erfolgte über einen Damm mit vielen Krümmungen. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Aus dem 19. Jh. sind Berichte über Holzbauten auf dem Burghügel sowie über Funde von verkohltem Holz, Nägel, Porzellanscherben und einer Messerklinge überliefert.
Bei einer Notgrabung konnten aus dem ehemaligen Burggraben noch Keramikscherben der Schwarzirdenware des 13.-14. Jhs., Steinzeugscherben aus Siegburg, Lederfunde wie ein Schuh und Reste von Holzgeräten sowie Rammpfähle und Balken geborgen werden. (Frank Both)