EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Hohenbüchen

Geschichte:

Die Burg Hohenbüchen wurde höchstwahrscheinlich vom gleichnamigen Edelherrengeschlecht erbaut, das ab 1219 in den Quellen erscheint. Die Burg war ein Lehen des Klosters Corvey. 1282 gelangte die Herrschaft Hohenbüchen an die Herren von Rössing, 1294 wird die Burg erstmals ausdrücklich erwähnt. 1310/11 ist die Burg in einer Fehde mit den Edelherren von Homburg zerstört worden. Die Homburger besetzten Hohenbüchen solange, bis die Herren von Rössing 1355 nachgaben und ihr Lehnsrecht an Hohenbüchen an die Homburger verkauften. 1409 wurde die Herrschaft Hohenbüchen zwischen dem Bischof von Hildesheim und dem Herzog von Braunschweig geteilt, am Ende des Jahrhunderts war sie aber wieder in den Händen der Welfen vereint. 1421 kaufte der Bischof von Hildesheim der letzten Gräfin von Homburg den Burgplatz ab. Zeitweise war die Burgstelle an den Knappen Ludolf Rauscheplatt verpfändet, der die Burg 1454 wiederaufbaute. Die Pfandherren wechselten häufig, bis 1497/98 Herzog Heinrich d. Ä. von Braunschweig-Wolfenbüttel das Pfand wieder einlöste. 1553 wurde die Burg durch den Grafen von Mansfeld endgültig zerstört. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Da die Burg mit 150jährigem Abstand zweimal an der selben Stelle errichtet wurde, ist auch mit mindestens zwei deutlich unterschiedlichen Bauphasen zu rechnen. Mangels archäologischer Untersuchungen können keine weiteren Angaben zur Baugeschichte gemacht werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg zeichnet sich als eine langschmale ca. 170 m lange und 50 m breite Anlage im Gelände ab. Das Burgplateau ist heute eine Schrebergartenkolonie. Der Westteil der Anlage ist nicht mehr erhalten, ihre Ausmaße lassen sich daher nicht mehr exakt feststellen. Im nach Nordwesten ansteigenden Innenbereich zeichnen sich noch schwache Reste der ehemaligen Bebauung ab. Der "Burggarten" genannte südöstliche Teil ist durch einen Querwall von der "Ohlenburg" genannten Hauptburg getrennt. Die Höhe des östlichen Außenwalles beträgt noch ca. 5 m. Der Mauerfuß ist bei Anlage der Delligser Kleinbahn Anfang des 20. Jhs., der anzunehmende vorgelagerte Graben beim Bau eines Fußballplatzes einplaniert worden. Der nordöstliche Querwall wurde beim Bau des Freibades zerstört. Der südwestliche Abschlusswall ist noch vorhanden. Unmittelbar südwestlich des "Burggartens" befindet sich ein Teich, bei dessen Anlage in den 1930er Jahren eine mittelalterliche Staumauer für den dort fließenden Bach aufgedeckt wurde. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei der Anlage des Teiches südwestlich der Burg in den 1930ern Aufdeckung einer Staumauer mit Funden von Waffen, Keramik und Werkzeugen. (Stefan Eismann)