Geschichte:
Eine Burg in Bordenau wird erstmals 1299 in einer Vereinbarung des Bischofs Ludolf von Minden und des Herzogs Otto von Braunschweig-Lüneburg über die Aufteilung der Grafschaft Wunstorf nach einem eventuellen Sieg über diese erwähnt. Die Burg war damals in den Händen der Grafen und wurde als gleichwertig mit der Burg in Ricklingen betrachtet. 1317 werden Burgmannen zu Bordenau erwähnt. 1342 wird die Burg als Festes Haus bezeichnet, als es die Herren von Mandelsloh und der Ritter Johann Pichard als Pfand nahmen. Zur Bedingung gehörte dabei, es dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg als Offenhaus zur Verfügung zu stellen. 1373 wird dieses Geschlecht erneut damit belehnt, aber dabei erwähnt, dass vorher die Herren von Campe Inhaber waren. Diese Familie tritt wiederum die Nachfolge der von Mandelsloh als Lehnsnehmer für Dorf und Burgplatz an. Dabei wird ihnen 1380 aufgegeben, Haus und Bergfried zu bauen, den Wall mit Toren, Brücken und Planken zu versehen und die Vorburg in gleicher Weise zu befestigen. Es ist denkbar, dass die Burg vorher im Lüneburger Erbfolgekrieg zerstört worden war. 1388 wird das Schloss Bordenau ein letztes Mal erwähnt. Später ging das dann wohl an die Stelle des heutigen Gutes verlegte Lehen an die Familien von Lenthe und von Esbeck. Im 30jährigen Krieg besaß das Gut ein Hauptmann von Treß von der Tillyschen Armee, danach war es in bürgerlichen Händen. 1755 wurde hier der spätere General von Scharnhorst geboren. (Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
Über die mittelalterliche Bauentwicklung ist außer den umfangreichen Baumaßnahmen der von Campe 1380 nichts bekannt. Das um 1600 erbaute Gutsgebäude wurde 1798 durch General von Scharnhorst umgebaut. Wenn die "Alte Burg" tatsächlich identisch mit der Burg der Herren von Campe ist, so muss das Gut vor 1600 an seinen jetzigen Ort verlegt worden sein. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Von der mittelalterlichen Burg sind keine Reste mehr vorhanden, sie ist auch nicht sicher zu verorten. Nördlich des Bordenauer Sees befindet sich ein Sandhügel mit dem Flurnamen "Borgstelle", der eine ehemalige Leineinsel darstellt. Für die Identifikation dieser Stelle mit dem mittelalterlichen Burgplatz spricht ihre ehemalige Zugehörigkeit zum Gutsbesitz und die Tatsache, dass sich die Herren von Campe auf diesen Ort zurückführen. Sollten die Herren von Campe die Burg um 1380 so ausgebaut haben, wie es ihnen aufgetragen wurde, so bestand sie aus einem Haus und dem Bergfried und war mit einem Wall mit Plankenzaun und einem Graben befestigt. Zudem war eine Vorburg vorhanden.
Das heutige Gut 1,5 km weiter südlich besteht aus einem eingeschossigen Fachwerkbau, der ursprünglich ein Mansarddach besaß. (Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine