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Friedeburg bei Nordenham

Geschichte:

Die Vorgeschichte der Friedeburg besteht in einem Feldzug in das Land Buthadingen, den die Bremer 1400/01 zusammen mit dem Grafen von Oldenburg und dem Häuptling Dide Lubben unternahmen. Während dieser Invasion wurde eine Schiffsbrücke über die Heete, einem Mündungsarm der Weser, angelegt, zu deren Schutz ein Bergfried errichtet wurde. 1404 kaufte die Stadt Bremen Dide Lubben ein Grundstück am linken Weserufer vermutlich in der Nähe der Schiffsbrücke ab, um dort eine Burg zu errichten. Der Bau der Befestigung verzögerte sich aber aus finanziellen Gründen bis 1407.
Eine Burg an der Weser sprach zudem gegen alle Verträge, die Stadt und Erzstift Bremen, die Friesen und die Oldenburger Grafen seit langem miteinander geschlossen hatten.
1414 zogen die Bremer gegen ihren ehemaligen Verbündeten Dide Lubben wegen dessen fortlaufender Unterstützung der Seeräuberei, besiegten und verbannten ihn. Seine Söhne Lübben versuchten daraufhin im Oktober 1418 erfolglos die Friedeburg zu überrumpeln, wurden von den Bremern gefangen genommen und enthauptet. 1420 wurde die Besitznahme des Landes Butjadingen durch die Bremer und die nun fällige Leistung von Abgaben durch Kaiser Sigismund in einer Urkunde bestätigt. Verärgert verbündeten sich die Häuptlinge Sibet von Rüstringen, Ocko tom Brok und Focko Ukena von Leer und fielen mit 4000 Mann 1423 ins Stadland ein. Sie eroberten 1424 die Friedeburg. 1425 wurde sie nach den Bestimmungen des Friedens von Oldenburg von den Häuptlingen geschleift. (Frank Both, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung ist auch aufgrund der kurzen Bestandszeit der Burg nicht zu erkennen. Ob sie am Standort des ursprünglichen Bergfrieds errichtet wurde, ist unbekannt. (Frank Both, Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Nach den Baubeobachtungen bestand die Burg ehemals aus einem 9,8 x 5,8 m messenden Steinhaus, das auf einem Burghügel errichtet war. Ein doppeltes Grabensystem mit je einem 15 m breitem Graben und dazwischen liegendem Wall mit einer Palisade umgab den Hügel. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Beim Bau eines Hotels 1957 auf dem Burggelände fanden die Arbeiten unter Beobachtung statt. Archäologisches Fundmaterial konnte scheinbar nicht geborgen werden. (Frank Both)