EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Wüppels, Oldeborg

Geschichte:

Die Gründungszeit der Burg ist aus historischen Quellen nicht bekannt, das archäologische Fundmaterial spricht für das Spätmittelalter. Es ist aber dennoch nicht ausgeschlossen, dass sie mit der Burg der Wangerländer zu identifizieren ist, die 1149 im Konflikt mit Östringen zerstört wurde. Im Spätmittelalter diente sie wohl seit der 1. Hälfte des 14. Jhs. als Sitz einer Häuptlingsfamilie, der Folkmaringe. Ein erster Vertreter dieses Geschlechts soll laut genealogischen Nachrichten des 16. Jhs. um 1300 gelebt haben. Die Oldenborg als deren Wohnsitz ist aufgrund dieser späten Überlieferung aber nicht gesichert. Ausdrücklich wird sie erst 1449 genannt. Im 15. Jh. starb die Familie im Mannesstamm aus und die Burg ging an den Landeshäuptling Hayo Harlda. Später diente die Burg als Vorwerk. 1590 soll sie abgebrochen worden sein und bis etwa 1700 hat auf dem Gelände ein Heuerlingshaus gestanden. 1788 wurden die Reste der Burg dann komplett abgetragen, wobei ein großer, langer Keller gefunden worden sein soll. Nach einem Bericht von 1786 soll die Anlage ehemals aus zwei 25 Fuß hohen Hügeln mit doppelten Wällen und Gräben bestanden haben, die durch zwei Zugbrücken miteinander verbunden waren. Die archäologischen Untersuchungen konnten keine Bestätigung für die Beschreibung liefern. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Eine Bauentwicklung konnte auch aufgrund der mangelnden archäologischen Befundlage nicht mehr ermittelt werden. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die ehemalige Burganlage bestand aus zwei abgerundet-quadratischen Hügeln mit je 80 m Seitenlänge, beide früher mit einem Graben umgeben und jeweils mit einem Steingebäude bebaut. Der östliche Hügel ist noch mit einer Höhe von bis zu 1 m erhalten, der westliche ist vollständig abgetragen. Die Burggräben sind nicht mehr erkennbar, heutige Vertiefungen sind modern. Auf welcher der beiden Wurten das Herrenhaus gestanden hat, ließ sich durch die Ausgrabungen nicht klären. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Begehungen des Geländes 1975 ergaben auf dem östlichen Hügel noch zwei Ost-West verlaufende Grundmauerreste im Abstand von 15 m. Eine Begehung 1983 ergab zahlreiches Fundmaterial: Keramik des 14.-16. Jhs., Glas, Tierknochen, Mörtel, Pfeifenbruchstücke und Ziegelsteine. 1993 und dann 1995 fanden Grabungen vom NIhK Wilhelmshaven statt. Es konnten die Gräben noch dokumentiert werden und auf jedem Hügel ein Steingebäude festgestellt werden, die aber nicht mehr in situ vorhanden waren.
Auffälligste Funde waren zwei silberne Turnosen Philipps IV (1285-1314). (Frank Both)