EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Roffhausen

Geschichte:

Die Burg in Roffhausen entstand vermutlich, als eine führende Familie im Zuge der Eindeichungsmaßnahmen ihren Wohnsitz näher an die örtlichen Wasserwege verlagerte.
Die ersten bekannten Häuptlinge in Roffhausen könnten im Jahr 1426 die Brüder Riclef und Taddeke Amesen gewesen sein. 1455 wird im Testament des Häuptlings Sibo Herringa von Attemansburg "Borchland" zu Roffhausen erwähnt, das er als Heiratsgut von seiner Frau Inse erhalten hat. Eine Burg könnte in Roffhausen somit schon zu Beginn des 15. Jhs. gestanden haben.
Edo Wiemken ließ 1495 nach dem Abfall der Herrlichkeit In- und Kniphausen Roffhausen befestigen, um weiterhin einen gesicherten Übergang über die Made nach Rüstringen zu haben. In der sächsischen Fehde wurde die Burg 1515 nach kurzer Belagerung an Graf Edzard I. von Ostfriesland übergeben. 1516 wurde die Burg vom Herzog von Lüneburg erobert, der sie an Junker Christoffer von Jever übergab und den Wall abtragen ließ. Während der ostfriesischen Herrschaft in Jever 1517-1531 wurde die Burg wiederhergestellt. Fräulein Maria von Jever ließ sich 1554 von der Ostfriesischen Landschaft unter dem Vorwand, die Burg könnte zu einer Festung der Wiedertäufer werden, das Haus "Rofhusen" übergeben und die Befestigungen schleifen. (Frank Both, Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

1495 wurde eine wohl schon vorher existierende Burg mit Wällen, Gräben und evtl. auch einer Mauer befestigt. 1514/15 ist die Burg mit dem Baumaterial der geschleiften Befestigung der Kirche von Ahme weiter verstärkt worden. 1516 wurde nach der Eroberung durch den Herzog von Lüneburg der Wall in den Gaben geworfen, in der Folgezeit wurden die Befestigungen aber wieder hergestellt. 1554 wurde die Burg endgültig abgebrochen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das mittelalterliche Aussehen der Burg ist unbekannt. Heute ist sie noch als ovaler Burghügel mit annähernd rechteckigem Grabenverlauf im Gelände erkennbar. Gr. Die Länge des Hügels beträgt ca. 75 m, die Breite ca. 50 m. Er erhebt sich noch ca. 2,5 m über das Umland. Vor dem Graben sind noch ganz schwache Wallreste erkennbar.

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei Begehungen fanden sich 1956 an der Oberfläche Keramikscherben, Ziegelschutt, Mörtelreste, Bruchstücke glasierter Fliesen und unbehauene Findlinge. (Frank Both)