Geschichte:
Die Kranenburg wurde 1375 durch Kurt von Schwanenbeke, den Vogt zu Vörde, und Bartoldt Kindt möglicherweise am Ort einer älteren Burganlage errichtet. Sie diente zum Schutz der Brücke über die Oste und war Offenhaus für die Stadt Stade. 1380 gehörte sie Bartoldt Kindt allein und war außer für Stade auch Offenhaus für Buxtehude sowie Stadt und Stift Bremen. Später ist sie auf unbekanntem Weg in die Hände des Bremer Erzbistums gelangt, denn Erzbischof Johann von Glamstorf (1407-1421) vergab sie an die Ministerialenfamilie Marschalck zu Lehen. Diese hieß ursprünglich von Bachtenbrock und war Inhaber des Bremer Erbmarschallamtes. Die Burg gehörte seitdem zur Lehnsausstattung dieses Amtes, sie wurde von verschiedenen Zweigen der Marschalcks zusammen bewohnt. Die Besitzer der Kranenburg besaßen das Privileg, Zoll an der dortigen Brücke zu erheben. Um 1600 verlegten die Herren von Marschalck ihre Wohnsitze auf die rechte Osteseite, wo auch der größte Teil ihrer Güter lag. 1628 wurden Burg und Brücke durch die Truppen Tillys verbrannt und nicht mehr wiederaufgebaut. Da auch der Zoll offenbar fortan nicht mehr erhoben wurde, verlor die aufgegebene Burg damit endgültig ihre Bedeutung. Ihre Reste wurden in neu errichtete, landwirtschaftliche Bauten integriert. (Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Kranenburg existieren keine Quellen. Im 16. Jh. verfiel die Burg allmählich, 1628 wurde sie schließlich von Tillys Truppen niedergebrannt. Die dazugehörige Kapelle wurde vom Damm 1811 in das Dorf Kranenburg verlegt. 1927 wurden die Brückenpfähle in der Oste durch Sprengungen beseitigt. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Mangels Angaben in den Schriftquellen und archäologischer Untersuchungen können keine Angaben zur Gestalt der Burg gemacht werden. Von der Burg existieren heute oberflächlich keine Spuren mehr. Im 19. Jh. sah man in der Oste bei Ebbe noch "sehr große Steine". Ob diese zur Burg oder zur Brücke gehörten, ist unbekannt. (Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine