EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Grabow

Geschichte:

Die Familie von Plato zählt zu den ältesten Adelsgeschlechtern im Wendland. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1264. Damals wurden sie als Vasallen des Grafen von Lüchow genannt, nach dem Verkauf der Grafschaft an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg 1321 standen sie unter deren Lehnsherrschaft.
Die Burg im Jammerbroke, also Jamelner Bruch, wird schon in ihrer ersten Erwähnung als Neue Burg bezeichnet. Die Lage der alten Burg ist nicht bekannt, wird aber von B. Wachter am der Familie gehörigen Ober- oder Untergut von Grabow vermutet. In Frage käme auch eine möglicherweise auf dem Kirchhof zu lokalisierende Befestigung in Plate, dem Ort, der dem Geschlecht seinen Namen gab.
Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1466. In diesem Schlossbrief erlaubt Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg vier Brüdern und Vettern, namentlich Pardam, Rabode, Hans und Gerverd von Plato, eine "Festung" zu bauen, sie mit Planken, Graben, Mauern und Brücken zu versehen, Zugangswege anzulegen und in ihr Häuser aus Stein und Fachwerk zu errichten.
Ein kleiner Teil der Burg wird heute als Friedhof der immer noch in Grabow ansässigen Familie Plato genutzt. Der Rest der Burgstelle ist durch Laubbaumbewuchs geprägt. (S. Bieler)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Baugeschichte ist unbekannt. 1564 waren die Bauten teilweise verfallen, das Neue Haus - auch Neue Burg genannt - musste wieder aufgebaut werden. Im 30jährigen Krieg erlitten sie 1642 schwere Schäden. 1911 musste die Burg abgerissen werden, da der durch die Jeetzelregulierung sinkende Grundwasserspiegel die Pfahlgründungen verrotten ließ. An der Stelle des ehemaligen Vorwerks entstand das heutige Wohnhaus des Oberguts. (S. Eismann)

Über die Bauentwicklung der Wasserburg kann zur Zeit noch keine Aussage gemacht werden. (S. Bieler)

Baubeschreibung:

Bei der Burg handelte es sich um eine rechteckige Wasserburg mit 72 x 80m Kantenlänge und abgeschrägten Ecken.
Die Burg war von einem 10-20 m breiten Wassergraben umgeben, der sich vor allem im Südosten der Anlage noch deutlich abzeichnet.
Im Südosten des Burgplateaus kann man zudem noch Reste der ehemaligen Gebäude erkennen. Deutlich ragen große Feldsteine aus dem Unterholz, welche wahrscheinlich als Fundament gedient hatten.
In einer Aufteilungsurkunde von 1497 werden ein altes Haus, ein neues Haus mit Küche und Keller und ein Backhaus erwähnt. Die Erwähnung eines Priesters in der Urkunde lässt auf das Vorhandensein einer Kapelle schließen.
(S. Bieler, S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Grabungen stehen noch aus. Beim Ausheben eines Grabes im Nordteil wurde eine Mauer aus Feldsteinen angetroffen.