EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Pölitz

Geschichte:

Die bekannte Geschichte der Burg vom Pölitzer Haken beginnt mit einer ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1362. Die Urkunde nennt das Gericht "tu Pulitze".
Bei Feldbegehungen und einer Baustellenbeobachtung während des Deichbaus fand sich aber slawische Keramik des 10. bis 12. Jhs und "deutsche" Keramik des 12. bis 14. Jhs. in voneinander getrennten Bereichen. Offenbar ist eine slawische Besiedlung unbekannter Art im Hochmittelalter von einer Motte abgelöst worden. In der Folgezeit sind Burg und Siedlung wahrscheinlich wegen Hochwassergefahr aufgegeben worden. 1564 wird ein Dorf Pölitz mit vier Hufen genannt, zu diesem Zeitpunkt waren Siedlung und Burg schon lange wüst gefallen.
1696 wurde die Burgstelle noch als "Burgwall" bezeichnet.
Auf einer Karte von 1723/1724 ist die Burgstelle noch als runder Burghügel dargestellt, die Einebnung des Geländes muss demnach später erfolgt sein. (S. Bieler)

Bauentwicklung:

Die Burg scheint sich aus einer sehr kleinen Anlage entwickelt zu haben. Diese wuchs im Laufe der Zeit an und wurde später zu einer Motte umgebaut. A. Pudelko geht davon aus, dass eine Siedlung am Burgwall gelegen haben wird. Er zieht dafür die zahlreichen Scherben, welche über ein großes Areal gesammelt werden konnten, als Hinweise heran. Zudem fanden sich auch slawische Scherben als Zeugnisse einer vorangegangenen Nutzungsphase. Näheres kann aber beim gegenwärtigen Forschungsstand nicht ausgesagt werden. (S. Bieler)

Baubeschreibung:

Bei der Burg am Pölitzer Haken handelte es sich um eine hoch- und spätmittelalterliche Motte. Heute ist noch der kegelförmige Burgberg und ein bis zu 7 m breiter Burggraben vorhanden. Beides liegt in der Niederung direkt an der Elbe. (S. Bieler)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei einer Deichverstärkung konnten baubegleitend archäologische Untersuchungen stattfinden. Zudem wurde das Gelände lange Zeit jährlich von A. Pudelko abgegangen. Die dabei gemachten Lesefunde beschränken sich mit wenigen Ausnahmen auf graublaue Scherben von Kugeltöpfen. (S. Bieler)