EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Bunkenburg

Geschichte:

Die Bunkenburg war Grenzburg der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg am rechten Leineufer und gegen das Bistum Minden gerichtet, deren Ministerialen, die Herren von Ahlden, auf der anderen Leineseite saßen. Sie löste in dieser Funktion die Burg Bierde ab. Ihre Bedeutung und Flächenausdehnung steht im deutlichen Gegensatz zu ihren spärlichen Erwähnungen in den Schriftquellen. 1310 bezeichnet sich Johann von Escherde als Vogt in Bunkenburg, die Befestigung diente somit auch als Amtssitz. Im selben Jahr wird zum einzigen Mal eine Reihe von Burgmannen auf der Bunkenburg erwähnt, die zu den bedeutenden niederadeligen Geschlechtern der Umgebung zählen. Die selben Familien finden sich später in der Burgmannschaft der Burg Rethem wieder, was für einen Bedeutungsverlust der Bunkenburg im Laufe des 14. Jhs. spricht. 1340 wird die Burg noch einmal in den Bückener Annalen erwähnt. 1431 werden die wohl nur noch als Rechtstitel existierende Bunkenburger und die Ahldener Vogtei zum Amt Ahlden vereinigt. Weitere historische Erwähnungen existieren nicht. Ihre Gebäude sollen zu Beginn des 17. Jhs. endgültig abgebrochen worden und das Material zum Ausbau des Schlosses Ahlden benutzt worden sein. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Ausgrabungen haben keine zwingenden Anzeichen für eine Mehrphasigkeit erbracht, eine solche erscheint aber im Rahmen der Grabungsbefunde als möglich. Es ist vor allem bei den im Burgareal entdeckten Gräben unklar, wie ihr zeitliches Verhältnis zueinander und zur hochmittelalterlichen Burg aussieht. Zudem haben die Grabungen im Südwesteck der Anlage vor allem Funde des 10./11. Jhs. erbracht, sodass eine ursprüngliche Entstehung der Anlage im Frühmittelalter in diesem Bereich und eine spätere Ausdehnung/Verlagerung nach Nordosten als möglich erscheint. Diese Fragen können beim gegenwärtigen Forschungsstand nicht beantwortet werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Bunkenburg ist auf Karten des 18. und 19. Jhs. detailliert eingezeichnet. Sie beschreibt ein in Nord-Süd-Richtung ausgerichtetes Oval von ca. 100 x 150 m Größe. Von seiner Westseite führte ein Weg zu einer Leinebrücke. An der Stelle, an der dieser auf den Wall traf, war der Wall erweitert. Hier befindet sich das sogenannte Brauhaus. Dieses zweistöckige Fachwerkgebäude auf hohem Steinsockel ist in jüngerer Zeit stark verändert worden.
Der Burgwall ist heute weitestgehend eingeebnet, was vor allem eine Folge des Neubaus der L 191 zu Beginn der 1980er Jahre ist, die heute mitten durch die Anlage verläuft. Bei dem noch vorhandenen 65 m langen, 20 m breiten und 3 m hohen Wallstück im Nordwesten handelt es sich nach Hendricks möglicherweise nicht um ein Teilstück der Burgbefestigung, sondern um eine zwischen dieser und einem im 18. Jh. dort befindlichen Gartengrundstück gelegene Aufschüttung. Im Südwesten sind Konturen eines Außengrabens erkennbar.
Bei der Anlage von Suchschnitten 1976 wurden neben wenigen Pfostenlöchern, Gruben und einem Steinversturz auch vier max. 3 m breite Gräben festgestellt, deren Rolle in Bezug auf die Burg nicht geklärt ist. Von der Innenbebauung sind bei der Ausgrabung 1982 im Südwesten der Befestigung unmittelbar vor dem Wall zahlreiche Pfostenlöcher erfasst worden, die sich aber nicht schlüssig zu Grundrissen verbinden lassen und auch nicht zwingend im Zusammenhang mit der Befestigung stehen müssen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 1976 und 1982 mit Keramik des 13./14. Jhs. (Stefan Eismann)