EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Blankenhagen bei Grethem

Geschichte:

Die Burg Blankenhagen wird nie ausdrücklich in Urkunden erwähnt. 1262 erscheinen aber als Zeugen einer in Hodenhagen ausgestellten Urkunde die Brüder Adolf und Hermann von Blankenhagen, 1271 wird ein Bodo von Blankenhagen erwähnt. Nach den Angaben bei von Hodenberg sei die Burg durch die Herren von Blankena, engen Verwandten der Herren von Hodenberg, errichtet worden.
Die Zuweisung der Burgreste zu diesem Geschlecht geschieht durch die Erwähnung eines Flurnamens "Vor dem Blanken Hagen". (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine Angaben zur Bauentwicklung machen. Aufgrund der Komplexität der Anlage ist aber von einer Mehrphasigkeit auszugehen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg Blankenhagen befindet sich in der feuchten Niederung zwischen Aller und der Alten Leine. Es handelt sich dabei um eine vielteilige Anlage, deren Komplexität sich erst in der geophysikalischen Prospektion und auf Luftbildern erschließt. Die Burg zeichnet sich als Mottenhügel von 25 m Durchmesser und ca. 4,5 m Höhe im Gelände ab. Ungefähr 40 m nordöstlich liegt ein Hügel von unregelmäßiger Form, 30 x 15 m Größe und ca. 3 m Höhe. Dies dürfte den Rest eines weiteren Mottenhügels darstellen. Eine am Haupthügel erkennbare muldenförmige Vertiefung von 8-12 m Breite hat laut der Magnetometer-Prospektion offenbar auch den nördlichen Hügel umschlossen. Beide Hügel sind durch einen bogenförmig nach Osten verlaufenden Wall verbunden, der 55 m lang, 13 m breit und noch 1,30 m hoch ist. Laut dem Magnetometer-Befund setzt er sich im weiten Bogen nach Südwesten fort. Anzeichen im Luftbild lassen vermuten, dass er auch im Norden nach Westen umbog und außerhalb des Ringgrabens um die Hauptburg weiterlief. Dem sichtbaren Teil des Walles im Osten ist ein nur noch sehr flach vorhandener Außengraben vorgelagert. Wall und Graben scheinen eine weitere, auch im Luftbild zu erkennende Insel im Süden der Anlage einzubeziehen. Das Magnetometer-Bild lässt noch einen weiteren Außenwall im Osten vermuten. Vor einem höher gelegen Areal im Westen am ehemaligen Allerufer zieht sich im geophysikalischen Bild möglicherweise eine weitere Wallanlage entlang, die eventuell die Burg zur Aller hin schützen sollte. Anomalien im Südwesten des Haupthügels könnten auf ehemalige Bebauung hindeuten. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1933 hat der Reichsarbeitsdienst Teile der Wallanlagen eingeebnet und dabei eine nach Westen führende Pflasterstraße entdeckt.
2003/04 digitale Höhenkartierung.
2004/05 Magnetometerprospektion.