EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Bierde

Geschichte:

Die Burg Bierde wurde wahrscheinlich 1258/59 erstmals erwähnt, als Herzog Albert von Braunschweig-Lüneburg auf ihr urkundete. Wahrscheinlich war sie die herzogliche Antwort auf den Bau der Burg Hodenhagen durch die Edelherren von Hodenberg kurz zuvor. Sie wird in älteren Karten auch als Bunckenburg bezeichnet und darf nicht mit der gleichnamigen Anlage bei Ahlden verwechselt werden. 1267 wird ein Vogt in Bierde genannt. 1282 werden zwei Burgmänner genannt. Mit der Übernahme der Grafschaft Wölpe durch die Welfen 1302 verlor Bierde seine Bedeutung. Ihre Nachfolgerin bildete die 1310 erstmals genannte Bunkenburg. In der Mitte des 14. Jhs. kennzeichnete die Verlegung der Vogtei nach Burg Rethem den weiteren Niedergang. 1371 erhielt die Familie von Fulde die zur Burg gehörenden Güter und behielt das Gut Bierde bis zu ihrem Aussterben 1798. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine Angaben zur Bauentwicklung machen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Bierder Burg liegt am Südufer eines alten Allerarms, des heutigen Bierder Sees. Der Zugang zur Burg erfolgte wahrscheinlich mittels einer Brücke über den Nordarm der Aller, da im mittlerweile verschlammten Bierder See noch Holzpfähle vorhanden sein sollen. Durch die Verkoppelung im 19. Jh. erhielt die Burg ihre heutige Gestalt als hakenförmiger Wall von 80 m Länge mit einer davor liegenden, dreifachen Wall-Graben-Anlage. Der Innenraum besitzt eine Größe von mind. 54 x 39 m. Der Hauptwall ist 12-15 m breit und noch 2,5 m hoch. Davor erstrecken sich nacheinander ein 16-29 m breiter Graben, ein 10 m breiter und 1 m hoher Wall, ein 7-23 m breiter Graben, ein 8-10 m breiter, flacher Wall, ein 10 m breiter Graben und wiederum ein flacher Wall. Nach Berichten aus dem 19. Jh. war zumindest im Westen noch eine weitere Wall-Graben-Folge vorgelagert, sodass ursprünglich eine fünffache Wall-Graben-Anlage vorhanden war. Bei einer Magnetometerprospektion wurden rechteckige Strukturen als Hinweise auf Gebäudefundamente erfasst. Die örtliche Überlieferung berichtet von Funden von Holzkohle und verbranntem Backstein vor allem im nördlichen Drittel der Anlage. Dies lässt auf Fachwerkgebäude mit einer Backsteinfüllung schließen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Magnetometerprospektion 2003