EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Suderburg

Geschichte:

Die Existenz einer Burg in Suderburg wird vor allem aus dem Ortsnamen geschlossen. Dieser erscheint erstmals in einer Urkunde des Jahres 1004, in der König Heinrich II. dem Kloster Kemnade seine Gründung 956/965 durch die Schwestern Frederuna und Imma und die Ausstattung mit deren Erbe bestätigt. Zu den aufgeführten Gütern der aus der Wichmannschen Linie der Billunger stammenden Schwestern gehörte auch Suderburg. Gibt es in dieser Urkunde keinen Hinweis auf die Existenz einer Burg, macht dies hingegen eine weitere Besitzübertragung 1146/48 wahrscheinlich. Darin werden zwei Häuser in Suderburg und Bahnsen mit ihren Wirtschaftshöfen von der Äbtissin Judith von Bomeneburg an einen unbekannten Empfänger verschenkt. Die Errichtung der Burg wird aufgrund dieser Indizien im Allgemeinen in die Periode der Billungerherrschaft in der 1. Hälfte des 10. Jhs. gesetzt. Im Besitz des Klosters Kemnade hätte die Burg dann weniger fortifikatorische als verwaltungstechnische Bedeutung gehabt. Nach der Verschenkung in der Mitte des 12. Jhs. wird sie ganz aufgegeben worden sein.
Die Burg wird am Ort der heutigen Kirche lokalisiert, deren Kirchturm einen altertümlichen Eindruck macht, ohne dass er bisher genauer datiert worden wäre. Gestützt wird diese Vermutung dadurch, dass der 1146/48 erwähnte Wirtschaftshof mit dem Hof Nr. 2 "Meierbuhr" identifiziert werden kann, der bis 1825 gegenüber der Kirche lag. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine näheren Angaben zur Bauentwicklung machen. Zwischen der Mitte des 12. Jhs. und 1302 muss die Burg verschwunden sein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass zeitgleich mit der Burg eine Kirche existierte, ihre erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1302. Ab 1538 wurde der Kirchenbau zunehmend baufälliger und wurde laufend ausgebessert, bis schließlich 1753 der Neubau des Kirchenschiffs erfolgte. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Nach allgemeiner Ansicht zeigt der aus Feldsteinen errichtete Rundturm der Kirche St. Remigius zumindest die Stelle der Burg an. Möglicherweise war er ursprünglich auch Bestandteil der Burg. Sein Durchmesser beträgt 7,60 m. Er berührt die Westseite des Kirchenschiffs, ohne mit diesem verbunden zu sein. Seine Stellung zum vorangegangenen Kirchenbau ist aber unklar. Der Kirchplatz bildet ein gegenüber der Umgebung erhöhtes Areal, das mit Lesesteinen eingefasst ist. Ob seine heutige spitzovale Form den Burggrundriss ungefähr widerspiegelt, ist ungeklärt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine