EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Karlshofen, Seeburg

Geschichte:

Die Seeburg erscheint als Sitz der Familie von Issendorf nur sehr spärlich in den Quellen. Ihre einzige direkte Erwähnung erfolgte, als sie kurz nach 1394 aus unbekannten Gründen durch den Bremer Erzbischof Otto II. zerstört wurde. Die von Issendorf verlegten ihren Wohnsitz danach zum 1428 errichteten Gut Poggemühlen. Auf dessen Vorderseite ist noch ein Stein der Seeburg mit der Inschrift "Disse Stei(n) is va(n) der Seborch do men schrief 1+2+9+3" eingemauert. Dies ist der einzige Hinweis auf den Gründungszeitpunkt der Burg.
Um 1500 wird die Seeburg im Register des Erzbischofs Johann Rode unter den zerstörten Burgen genannt. Außerdem wurde vermerkt, dass ihr Wiederaufbau dem Erzstift keinen Vorteil brächte. Somit blieb sie Ruine. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Angaben zur Baugeschichte gemacht werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Seeburg lag ursprünglich in einem durch den Bau des Oste-Hamme-Kanals 1766 verlandeten See. Heute ist sie nur noch als flache Geländeerhebung mit umlaufender Senke zu erkennen. Im 18. Jh. waren noch Reste der Burg vorhanden. Der Zugang zur Burg erfolgte über einen Damm. 1939 wurden Pfähle der Fundamentgründung beobachtet und eine 35 cm dicke Schuttschicht festgestellt. Die Schuttschicht enthielt einzelne Findlinge, Backstein- und Dachziegelfragmente, Scherben von grauer Irdenware und von Steinzeug und viel Holzkohle. Daraus lässt sich erschließen, dass die Burggebäude vermutlich aus Backsteinmauern auf Findlingsfundamenten bestanden und mit Ziegeln gedeckt waren. Die Holzkohle zeugt von der Zerstörung der Burg kurz nach 1394. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Beobachtung 1939.
Suchschnitte 2009 ohne Ergebnis.