EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Bostel

Geschichte:

Die Ritter von Stinstede bauten im 14. Jh. eine 1341 erstmals erwähnte Burg am rechten Ufer der Oste. Nach deren Verfall wurde auf dem Burggelände ein Wohnhaus errichtet, das 1427 und 1469 erwähnt wurde. Nach dem Aussterben des Geschlechts 1483 erwarben die Herren von Zesterfleth den Hof, der 1500 als "Wohnung" bezeichnet wird und somit Burgcharakter besaß. 1545 verkauften sie den Besitz an Johann von der Decken. Dieser ließ 1547 das Burghaus abreißen und errichtete auf der östlichen Osteseite einen mit Wall und Graben befestigten Herrensitz. Seine Witwe ließ die Befestigung planieren, doch ist diese erneuert worden. Denn 1609 wurde die Burg im Zuge eines Rechtsstreits durch den Bremer Erzbischof erobert und die Befestigungsmauern geschleift. Im Bereich der alten Burgstelle wurde 1580 das heutige Dorf Sandbostel gegründet, der alte Burgplatz blieb unbebaut. Das Gut Bostel wurde zwischen 1650 und 1653 an den schwedischen Feldmarschall von Königsmarck verkauft. Von da an wechselten die - meist bürgerlichen - Besitzer rasch, bis das Gut kurz nach 1800 abgerissen wurde. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Burg des 14. Jhs. ist wohl um 1400 durch einen Meierhof ersetzt worden, der aber offenbar auch befestigt war. 1547 ist dieser abgerissen worden, und durch ein befestigtes Gut auf der linken Osteseite ersetzt worden. Dieses ist 1609 zerstört worden. Der danach existierende Gutshof ist um 1800 aufgegeben worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg lag innerhalb des heutigen Sandbostel. Ihr können Wallreste im Bereich eines Hügels im Ortszentrum zugeschrieben werden. 1580 wurde Sandbostel gegründet, wobei der Burgplatz zunächst nicht bebaut wurde. 1605 war er durch Apfelbäume und einen Fischteich belegt. Die dabei vorgenommenen Erdbewegungen haben die Burg wohl größtenteils zerstört.
Vom neuzeitlichen Gutshof mit 80 x 60 m Innenfläche sind noch teilweise die umgebenden Wälle und Gräben existent. Im Westen ist der Wall noch bis zu 20 m breit und außen 5 m hoch erhalten. Der Graben ist als Senke noch sichtbar. Die Innenfläche wurde später als Sandgrube verwendet und die Bebauung großflächig zerstört. Bei Ausgrabungen wurden noch Fundamentreste erfasst. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

2009 Suchschnitte auf dem Gelände des Rittergutes.