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Radesbroke

Geschichte:

Die Entstehung der Motte Radesbroke ist nur in den deutlich später verfassten Chroniken von Verden und Bücken überliefert, deren Schilderungen aber als glaubwürdig eingestuft werden. Die verlorene, angeblich 1536 geschriebene Verdener Chronik berichtet, dass 400 Jahre zuvor der friesische Häuptling Haije oder Hajo, wohl ein vertriebener Edelfreier aus Rüstringen, eine Burg beim Rodesbroke baute, die aber sogleich vom Verdener Bischof niedergelegt wurde. Daraufhin zog er weiter und gründete die Burg Hoya. In der Bückener Chronik von 1338/43 heißt es, dass ein durch Kirchenraub reich gewordener, nicht näher benannter Friese eine Burg beim Radesbrocke im Kirchspiel Visselhövede besessen hätte.
Beim nicht genannten Verdener Bischof dürfte es sich um Rudolf I. (1188-1205) gehandelt haben, der laut Hucker die Rotenburg als Reaktion auf den Bau der Motte Radesbroke gegründet hat. Der "Friese" stand zudem in einem nicht näher zu bestimmenden Verhältnis zu den Askaniern, aus deren Gütern rund um Visselhövede später die sog. "Krumme Grafschaft" gebildet wurde. Ihr Besitz wechselte später zwischen den Grafen von Hoya und den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg.
An direkten historischen Quellen kann nur die Erwähnung eines Hofes zu Rodersberg 1312/13 genannt werden, der mit der Motte identisch sein könnte. 1550 behaupteten die Grafen von Hoya in einem Prozess, dass in Rosebruch das Haupthaus der "Krummen Grafschaft" gestanden hätte. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Angaben zur Baugeschichte gemacht werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Motte bei Rosebruch ist heute fast vollständig einplaniert und nur noch als schwache Erhebung erkennbar. Vor einigen Jahrzehnten war sie noch als rechteckige Erhöhung von 20 x 50 m Größe erkennbar. Probebohrungen ergaben eine Anhäufung von Holzresten, Feldsteinen und Backsteinbruch. Beim Ausheben eines Grabens wurden größere Mengen von Bauschutt und Steinen erfasst.
Auf einer farbigen Dorfansicht von Rosebruch aus dem Jahr 1564 ist in der Mitte der Mottenhügel dargestellt, die Bebauung war damals schon abgebrochen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Amateurgrabung vor 1689.
1975 Probebohrungen