EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Leer, Harderwykenburg

Geschichte:

Um 1470 ließ der Leeraner Häuptling Hajo Unken, ein Enkel von Focko Ukena und Sohn von Bolo Ripperda, die Unkenburg errichten. Den heutigen Namen Harderwykenburg erhielt sie, als Armgard, die Tocher Hajo Unkens IV, 1588 Dietrich Harderwyk heiratete und dieser Eigentümer der Burg wurde. 1599 ist die Bezeichnung "Harderwykenburg" erstmals bezeugt, vermutlich war damals schon der Anbau angefügt worden. 1633 wurde die Burg an W. Coenders van Helpen verkauft und 1657 an die Familie Hane. Damals muss sich die Burg schon in einem stark heruntergekommenen Zustand befunden haben. 1781 erbte Karl Stefan von Schilling nicht nur die Burg, sondern auch die darauf lastenden Schulden von seiner Frau Sophia Hane. In der Folge musste dieshalb die Burg 1788 versteigert werden und kam deshalb an Carl-Gustav Freiherr zu Inhausen und Knyphausen. In deren Familienbesitz ist die Burg heute noch. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche, als Verteidigungsanlage dienende Burg wurde erst am Ende des 16. Jhs. durch Dietrich Hardwerwyk für Wohnzwecke umgestaltet. Vor allem wurde ein eingeschossiger, dreiflügeliger Anbau angefügt. Vor 1826 wurde der Anbau erneuert, er bestand nun aus einem Ost-West ausgerichteten Wirtschaftsteil, der durch einen neuen Wohntrakt mit dem Steinhaus verbunden war. Zudem wurde der Wassergraben größtenteils zugeschüttet. 1884 ist der Wirtschaftstrakt abgerissen und das Turmhaus mit einem grauen Zementputz versehen worden. Der Burggraben wurde ab 1870 Zug um Zug vollständig zugeschüttet. Im 20. Jh. wurden neue Fenster eingebrochen, dafür auf der Nordseite ältere verschlossen. (Frank Both, Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg besteht aus einem dreigeschossigen Turm, der mit Giebel eine Höhe von 16,20 m erreicht. Die Grundfläche liegt bei 11,17 m x 8,15 m. Die Mauern sind bis zu 3 m dick und aus Ziegeln in sog. Klosterformat hochgezogen, das vor allem nach der Mitte des 15. Jhs. verwendet wurde. Das Untergeschoss trägt ein Kappengewölbe. Früher befand sich darin auch ein Brunnen, wie an einer kreisförmigen Absenkung des Bodenbelags erkennbar ist. Zur Verteidung diente auch ein 1573 ausgehobener Wassergraben. Zwischen Unter- und Obergeschoss bestand keine Verbindung, um im Falle einer Belagerung ein Ausräuchern zu vermeiden. Für beide Stockwerke gab es separate Eingänge. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen haben bisher nicht stattgefunden.