EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Baden, Hünenburg

Geschichte:

Baden ist heute ein Ortsteil von Achim. Der Ort wird erstmals in der Hamburgischen Kirchengeschichte des Adam von Bremen wohl zum Jahr 1013 genannt. Adam berichtet, dass der Bremer Erzbischof Unwan die 'curtis Botegun' an das Kapitel zu Bremen verschenkt (Adam von Bremen, cap. 47, MGH SS rer. Germ, 2, S. 108, s. auch Hamburger UB 1, Nr. 60).
Zur Hünenburg selbst gibt es keine archivalische Überlieferung.
Trotz der geringen Kenntnisse über die Burganlage gehen alle Autoren von einer frühen mittelalterlichen Zeitstellung der Burg aus. Sie liegt oberhalb einer alten Mündung der Aller in die Weser, so dass ihre Errichtung mit der Sicherung dieses strategischen Punktes verbunden sein könnte..
Am plausibelsten ist nach Meinung der Verfasserin die Einordnung von H.-W. Heine. Er vermutete aufgrund des Typs der Anlage - mächtiger Erdwall mit kleinem Innenraum - eine Datierung in das 11. Jh. Als Bauherr erwog er den Bremer Erzbischof Adalbert, der etwa zwischen 1063 und 1066 eine systematische Burgenbaupolitik betrieb. Die Bremer Kirche hatte in Baden Besitz und wird an der Sicherung dieses strategischen Punktes Interesse gehabt haben.
G. Nowatzky erwog ferner ihre Funktion als Fluchtburg und sah den Bau im Zusammenhang mit dem Burgenerlass Heinrich I. von 928. Jedoch räumte sie ein, dass der kleine Innenraum weder zu den 'Pippinsburgen' noch zu den Fluchtburgen passt.
B. Hucker will aufgrund der Namensähnlichkeit von 'Bodinge' und 'Baden' die Hüneburg mit einem urkundlich erwähnten 'Bodinge burstal' identifizieren, den die Adelige Helmbruch 1055/80 an die Mindener Kirche abtrat.
(M. Jansen)

Bauentwicklung:

Da bislang keine Untersuchungen zur Anlage vorliegen, kann über die Bauentwicklung keine Aussage gemacht werden.
(M. Jansen)

Baubeschreibung:

Die Hüneburg gehört zu den besterhaltensten Wallburgen im Verdener Raum. Sie erstreckt sich auf dem nördlichen Steilufer der Weser und sticht durch ihren markanten Wall von über 25 m Breite und noch erhaltener Höhe von 4,5 m hervor. Der Wall von halbovaler Form schützte die Burg nach Norden, Westen und Osten, während nach Süden der Steilhang als natürliche Barriere diente. Dem Wall vorgelagert ist ein 14 bis 15 m breiter und 2,5 m tiefer Graben. Auffällig ist der kleine Innenraum (ca. 35 x 80 m) von etwa 0,25 ha.
Der Zugang wird durch den Graben am westlichen Ende des Walls erfolgt sein, wo eine größere Lücke zwischen Wall und Hangkante besteht. Ebenso ist aber auch ein tunnelartiger Zugang durch den Wall nicht auszuschließen.
In den mittelalterlichen Quellen wird die Burg nicht genannt. Archäologische Untersuchungen fanden nicht statt, so dass weder Datierung noch Innenbebauung gesichert sind und auch über die Wallkonstruktion nichts Genaues gesagt werden kann. Möglicherweise existierte im Norden ein Vorwall, der Ende des 19. Jhs. und 1938 noch zu erkennen war. Archäologische Untersuchungen fehlen auch hier. Archivalisch ist überliefert, dass sich während des Dreißigjährigen Kriegs schwedische Soldaten auf der Hünenburg verschanzten, so dass der Wall auch in diesem Zusammenhang stehen könnte.
C. Schuchhardt nahm an, dass die Burganlage ursprünglich doppelt so groß und von ovaler bis rechteckiger Form gewesen sei. Ihre südliche Hälfte sei durch die Weserhochwässer allmählich erodiert. In dieser Annahme ist ihm jedoch niemand gefolgt. Vielmehr wird der heutige südliche Steilhang als ursprüngliche Geländesituation angenommen, der einen hervorragenden natürlichen Schutz bot.
(M. Jansen)

Arch-Untersuchung/Funde:

Es liegen keine archäologischen Untersuchungen der Burganlage vor.
1913 wurden beim Bau einer Kaufmannsvilla, das heutige Haus Hünenburg, und der Anlage des Gartens "große Mengen Knochen und Scherben" gefunden. Im Landesmuseum Hannover liegen einige vorgeschichtliche und spätmittelalterliche Scherben, die wenig aussagekräftig sind.
(M. Jansen)