EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Fallersleben

Geschichte:

Die Burg in Fallersleben wurde im Jahr 1371 zum ersten Mal erwähnt. Sie sollte im Falle einer Eroberung der Kirche in Magdeburg zufallen, der sie auch früher gehört habe. So hatten es Wenzlaus und Albrecht von Sachsen und Erzbischof Albrecht von Magdeburg vereinbart, die sich im Konflikt mit Magnus II. von Braunschweig und Lüneburg befanden. Die Anlage wurde von den Herzögen Wenzlaus und Albrecht von Sachsen-Lüneburg sowie Friedrich und Bernhard von Braunschweig-Lüneburg im Jahr 1381 an den Rat der Stadt Braunschweig verpfändet. Der Rat verpfändete die Burg an verschiedene Personen weiter, im Jahr 1388 ging der Besitz der Burg wieder an den Braunschweiger Herzog. Dieser verpfändete sie wiederum an die von dem Knesebeck, von Bartensleben und von Langelegen. Die Burg wurde in der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) zerstört. An ihrer Statt wurde ein Schloss errichtet, das heute noch steht.

Bauentwicklung:

Über den Baukörper der Burg ist nur wenig bekannt. Er scheint viereckig gewesen zu sein und wurde aus Eichen- und Buchenpfählen gegründet. Nach der Zerstörung wurde ein inschriftlich auf 1551 datierter Schlossneubau auf den alten Bauplatz gesetzt, der aus einem zweigeschossigem Fachwerkgebäude mit Bruchsteinsockel besteht. Ein achteckiger Treppenturm aus Bruch- und Werkstein steht an der Ostseite. (C. Frey)

Baubeschreibung:

Über die mittelalterliche Burg ist nichts bekannt. Von den früheren drei Schlossflügeln steht heute nur noch der Westflügel. Er besteht aus einem einflügeligen und zweigeschossigen Fachwerkbau, der auf einem Sockel aus Bruchstein steht. Ein polygonaler Treppenturm erschließt das Obergeschoss. Von dem Nord- und Ostflügel existieren noch die Keller, über denen heute kleinere Gebäude neueren Datums stehen. Das Schloss war von einem 11,5 m breiten und mind. 5 m tiefen Wassergraben umgeben, der an der Südseite rekonstruiert wurde. (C. Frey, S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei Ausgrabungen zwischen 1998 bis 2003 wurden Teile des Geländes freigelegt. Dabei stieß man unter anderem auf eine Grabenbefestigung aus zweischaligem Verblendmauerwerk aus Muschelkalkwerksteinen, die noch eine Höhe von bis zu 2,5 m aufwies. Auch Keller und Gänge wurden freigelegt, die heute zu besichtigen sind. (C. Frey)