EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Sarstedt

Geschichte:

Die Bischöfe von Hildesheim besaßen in Sarstedt mindestens seit der Zeit Bischof Siegfrieds I. (1216-1221) einen Hof. Die Herren von Escherde besaßen dort die Vogteirechte und errichteten widerrechtlich einen Turm. 1221 wurde dieser durch Bischof Konrad II. von Hildesheim (1221-1246) niedergelegt. An seiner Stelle errichtete er eine Burg, auf der 1246 ein Amtmann saß. 1256 wurde sie vom Herzog von Braunschweig erobert und 1279 eingeäschert. 1283 wurde zwischen Bischof und Herzog festgelegt, dass in Sarstedt wieder eine Burg errichtet werden könne.
Dies kann die 1338 erstmals erwähnte Retburg gewesen sein. Sie wurde von den Herren von Alten mit Erlaubnis der Herzöge errichtet und diesen als Offenhaus zur Verfügung gestellt. Bischof Heinrich III. kaufte die Retburg und vereinbarte 1341 mit seinen Vettern, den Herzögen Otto und Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, die Burg spätestens in einem Jahr zu brechen und den Wall einzuplanieren. Den Herzögen würde er den Wall, auf dem niemand mehr bauen solle, das Vorwerk und die Mühle zum vereinbarten Preis überlassen. Die Burg existierte aber weiter, 1377 und in den Folgejahren wurde sie verpfändet. 1485 wurde sie in einer Fehde des Hildesheimer Bischofs mit der Stadt Hildesheim zerstört. Damals gehörte sie der Familie Friese, die die Burg seit 1392 zuerst als Pfand besaßen und später kauften. Um 1720 gelangte der Besitz in die Hände des Hildesheimer Domherrn von Weichs, der danach ein Stadthaus errichtete, das 1906 in den Besitz der Stadt kam und 1970 abgerissen wurde. Hier befindet sich heute das Schwimmbad. (Gudrun Pischke)

Bauentwicklung:

Die Anlage wandelte sich von einem mit einem Bergfried versehenen Hof zu einer Burg, die 1279 zerstört wurde. Die am selben oder einem anderen Platz erbaute Retburg wurde 1485 zerstört. Sie blieb ein Herrensitz, der von 1714 bis 1752 stark umgebaut und 1970 abgerissen wurde. (Gudrun Pischke)

Baubeschreibung:

Die Gestalt der mittellaterlichen Burganlage ist unbekannt.
Dort, wo einst die Sarstedter Burg und später das Weichssche Stadthaus gestanden haben, befindet sich das Hallenbad. Am Rande des Parkplatzes weist eine Informationstafel zur Geschichte der Stadt auch auf die einstige Burg hin. (Gudrun Pischke)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine