EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Alt Isenhagen, Dammburg

Geschichte:

Es sind keine Schriftquellen bekannt, die sich direkt auf diese Burg beziehen ließen. Wahrscheinlich saßen auf ihr die Herren von Isenhagen, die zwischen 1237/38 und 1244 bezeugt sind. In ihren Besitz traten vermutlich die Herren Knesebeck ein, die 1265 ihre "curia" in Alt-Isenhagen an das 1243 hier gegründete und später mehrmals verlegte Kloster Isenhagen verkauften. Noch 1833 trug die Flur den Namen "Burgwiese". (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Bevor eine Burg errichtet wurde, bestand in der ersten Hälfte des 12. Jhs. eine offene Siedlung. Diese wurde durch ein Feuer zerstört. Am Ende des 12. Jhs. (Dendrodatum 1181+/-6) entstand die Wall-Graben-Befestigung mit Palisade. Als dritte Phase wurde bei den Ausgrabungen eine Nutzung im späteren 14. Jh. erfasst, deren Charakter nicht klar zu bestimmen ist. Ein zugehöriger Grabenbefund lässt sich evtl. als Mühlgraben interpretieren. Das Gelände wurde ab 1882 weitgehend planiert, so dass oberflächlich von der Burg nichts mehr zu erkennen ist. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg nahm eine rundovale Fläche von ca. 45-50 m Durchmesser ein. Die Befestigung bestand aus einem Erdwall von vermutlich 3 m Breite und 1-1,5 m Höhe, in den eine Flechtwerkpalisade eingelassen war. Vor dem Wall befand sich ein 9-11 m breiter und 1,4 m tiefer Graben, der bis in wasserführende Schichten ausgehoben war. Eindeutige Spuren einer Innenbebauung fehlen. Ein ursprünglich als Befestigung einer sichelförmigen Vorburg interpretierter Graben erwies sich auf einem 1994 angefertigten Luftbild als äußerer Ringgraben von 8-12 m Breite, der eine Fläche von 100 x 115 m einschloss. Dies bestätigt eine Angabe von 1893, nach der die Burg aus einer doppelten Wall-Graben-Anlage bestand. Im späteren 14. Jh. wurde im Nordwestteil der Burg ein rechtwinkliges Grabensystem eingefügt. Dieses korrespondiert mit einem auf einem Luftbild sichtbaren, 230 m langen Graben, der im Norden der Anlage entspringt und dann nach Osten zur Ise abknickt. Möglicherweise handelt es sich um einen später angelegten Kanal für eine Mühle im Burgbereich. Zu dieser Siedlungsphase gehören auch mehrere Siedlungsgruben. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Auf eine Sondage in den Jahren 1985-87 folgte eine Ausgrabung von 1988 bis 1990 mit Keramik des 12.-14. Jhs. Eine geoelektrische Prospektion wurde 1991 durchgeführt sowie Befliegungen 1988 und 1994.