EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Mundburg

Geschichte:

Die Lokalisierung der historisch überlieferten Mundburg ist umstritten. Am häufigsten wird sie aber mit dieser Burgstelle identifiziert, Meibeyer sucht sie hingegen bei Wienhausen. Der Zeitraum ihrer Errichtung durch Bischof Bernward von Hildesheim lässt sich anhand der historischen Überlieferung auf die Jahre zwischen 993 und 1002 eingrenzen, am wahrscheinlichsten ist ein Zeitpunkt um 994 zu Beginn seines Pontifikats. Eine nur fragmentarisch überlieferte Urkunde Kaiser Ottos III. erwähnt die Burg zum ersten Mal. In der Bestätigung dieser Urkunde erscheint sie 1013 als "castellum". Kaiser Heinrich II. bekräftigt darin Bischof Bernward von Hildesheim den Besitz der Grafschaft im Ostfalengau, die zuvor Pfalzgraf Dietrich und dessen Sohn besessen hatte. Nach dieser Quelle hat Bernward diese Grafschaft durch Kaiser Otto III. als Entschädigung für den Bau der Mundburg erhalten. Als Aufgabe der Mundburg wird darin ausdrücklich die Verteidigung der Region gegen den Einfall und die Verwüstung durch die "treulosen Slawen" beschrieben. Die Mundburg ist zu Beginn des 11. Jhs. auch als Münzprägestätte nachgewiesen, es sind Prägungen von Bischof Bernward von Hildesheim, Herzog Bernhard I. von Sachsen und dem Grafen Heinrich von Stade bekannt. Die wechselnden Münzherren lassen möglicherweise darauf schließen, dass die Burg unter dem wechselnden Kommando weltlicher und geistlicher Fürsten stand, die dort einen Burgwachtdienst versahen. Um 1002 wurden hier die letzten bekannten Münzen geprägt, möglicherweise war die Burg tatsächlich nur für diese kurze Zeit in Benutzung. 1003 fiel mit dem Bündnis König Heinrichs II. mit den Lutizen schließlich der Hauptgegner weg. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Burg dürfte aufgrund ihrer Kurzlebigkeit keine Baugeschichte aufgewiesen haben. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burgstelle wird von Schuchhardt. als künstlich aufgeschütteter Hügel von ovalem Grundriss mit den Maßen von ca. 60 x 40 m beschrieben, der sich ca. 2,50 m über der Umgebung erhebt.
An der Nord- und Südseite stark abgeflacht, westlich und südlich ist das Areal von einem Allerarm umflossen. Heute ist die Burgstelle durch moderne Wohnbebauung überprägt und in ihrem Charakter nicht mehr erkennbar. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine