EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Wohldenberg

Geschichte:

Die Burg Wohldenberg wurde um 1150 durch die Grafen von Wöltingerode errichtet. Nachdem Graf Ludolf I. 1174 den Stammsitz in Wöltingerode in ein Kloster umgewandelt hatte, verlegte er seine Residenz auf den Wohldenberg, das Grafengeschlecht nannte sich fortan nach dieser Burg. Nach Zerstörung der Burg durch Heinrich den Löwen 1180 blieb sie - wiederhergestellt - bis zur Veräußerung 1275 an den Bischof von Hildesheim unangefochten im Besitz des Grafengeschlechts, das mit Heinrich II. (1310-1318) und Otto II. (1319-1331) zwei Hildesheimer Bischöfe stellte. Die Burg wurde Amtssitz, war bis 1497 mehrfach verpfändet und war infolge der Hildesheimischen Stiftsfehde von 1523 bis 1643 braunschweigisch. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1641 zum Teil zerstört, blieb aber bis 1852 Amtssitz. Die verfallene Hauptburg wurde 1800 auf Abbruch verkauft. (Gudrun Pischke)

Bauentwicklung:

Der Hildesheimer Bischof Otto I. ließ die Burg nach ihrem Erwerb 1275 auf der Südseite ummauern. Aus dem letzten Viertel des 13. Jhs. stammt auch der Bergfried. Der Palas und weitere Schlossgebäude samt der 1286 erstmals bezeugten Kapelle wurden vor 1800 abgerissen. Im 17. Jh. ist an das Torhaus der Vorburg ein Wohngebäude angebaut worden. Der ursprüngliche Torturm in der Vorburg wurde zum Glockenturm der 1731 angebauten Kirche St. Hubertus. Der Bergfried ist 1856 zu einem Aussichtsturm mit Zinnenkranz ausgebaut worden. Weiter wurde eine Bastion für den Blick in den Ambergau errichtet. (Gudrun Pischke)

Baubeschreibung:

Die Burg Wohldenberg liegt auf einer gegen das Nettetal vorgeschobenen Kuppe. Der nierenförmige Burgplatz besitzt eine maximale Größe von ca. 190 x 110 m.
Die Hauptburg mit Palas, Bergfried, Kapelle und weiteren Gebäuden lag im Süden, die Vorburg mit Torturm und Zugbrücke im Norden. Vorburg und Hauptburg waren durch Mauer und Graben getrennt. Am jüngeren Torhaus der Vorburg schließt ein südwestlich abknickendes Wohnhaus mit Fachwerkoberbau an, das einen runden Flankenturm im Norden einbezieht. Der Bergfried ist zum Aussichtsturm umgestaltet worden.An seiner Nord- und seiner Südseite sind Spuren von Anbauten zu erkennen.
Die Vorburg der Burganlage ist durch das jüngere Torhaus zu betreten. Links befindet sich die St. Hubertus-Kirche mit dem zum Glockenturm umgestalteten alten Torturm, rechts das Wohngebäude.
Auf der Grabplatte Bischof Ottos von Hildesheim (+ 1279) im oberen Kreuzgang des Hildesheimer Dom ist die Burg Wohldenberg als seine wichtigste Erwerbung abgebildet. (Gudrun Pischke)

Arch-Untersuchung/Funde:

Begehung 1987