EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Derneburg

Geschichte:

Die Derneburg wird 1143 genannt, als die Grafen von Asselburg-Winzenburg dem Bischof von Hildesheim einen Hof in Derneburg mit einer Kapelle zur Gründung eines Augustiner-Chorherrenstifts übergaben. Aufgrund des Namens ist von der damaligen Existenz einer Befestigung auszugehen. Deren Überreste sind erst bei den von Februar bis April 2007 durchgeführten Ausgrabungen entdeckt worden. Die Befunde weisen auf ein Bestehen am Ende des 11. Jahrhunderts. Außerdem wurde Keramik aus dem Zeitraum vom 9. bis 11. Jahrhundert gefunden.
Eine Stiftsgründung erfolgte erst 1213 mit der Verlegung des Chorfrauenstifts von Holle nach Derneburg. Von 1443 bis 1543 war Derneburg ein Zisterzienserinnenkloster, von 1543 bis 1643 evangelisches Damenstift und von 1651 bis 1803 Zisterzienserabtei. 1815 kam das aufgehobene Kloster als Schenkung des Königs von Hannover in den Besitz der Grafen zu Münster, die es zu einem Schloss umbauten. 1975 wurde es an den Künstler Georg Baselitz verkauft und 2006 an die Kunststiftung Schloss Derneburg Corporation. (Gudrun Pischke)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Aussagen über die Baugeschichte der Burg getroffen werden (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Als einzige bekannte Zeugnisse von der Burg sind bei den Ausgrabungen Mauerreste und eine 1,5 m breite, repräsentative Treppe mit sehr breiten Stufen entdeckt worden. Sie führte in einen abgetieften Raum im Bereich des heutigen Hofes.
Die hufeisenförmige Schlossanlage des 19. Jahrhunderts ist nur von außen zu betrachten. Von weitem erhebt sich vor einem Wald eine durchaus imposante Anlage. (Gudrun Pischke)

Arch-Untersuchung/Funde:

Baubeobachtungen 1991, 2006.
Kleine Ausgrabung im Kreuzgang 2007.
Erfolglose geophysikalische Prospektion 2007.