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Slistedeburg

Geschichte:

Die Slistedeburg unmittelbar nördlich von Schliestedt wird 1219 erstmals genannt. Sie erscheint während ihrer Nutzungszeit nie direkt in den Quellen. Erwähnt wird lediglich die dortige Kapelle, dies aber nie in Zusammenhang mit den Herren von Schliestedt, sondern mit den Herren von Dahlum oder dem Stift Marienberg. Deshalb ist es unwahrscheinlich, dass die Burg wie allgemein angenommen ursprünglich der Sitz der Herren von Schliestedt war. 1317 wird die Burg als "verfallenes Räubernest" bezeichnet. Der Bischof von Halberstadt erlaubt den Abbruch der Kapelle und stattdessen die Errichtung eines Altars im Stift Marienberg. 1383 erhalten die Herren von Schliestedt Holzrechte bei der Burg als Lehen. Als Örtlichkeit wird die alte Burg noch mehrfach erwähnt, der Platz ist als "Alte Burg" überliefert. 1749 sollen noch Überreste vorhanden gewesen sein. (S. Eismann)

Bauentwicklung:

Zur Burg gehörte 1219 eine Kapelle, die 1317 abgerissen wurde. (G. Pischke)

Baubeschreibung:

Die „Slistedeborch“ oder „Alte Burg“ ist bislang noch nicht definitiv lokalisiert, sie wird aber auf einer vom Schieferberg sich spornartig nach Westen erstreckenden Geländerippe vermutet. Diese wird im Norden und Süden von tief eingeschnittenen Tälern flankiert, von denen das südliche den Namen "Burgtal" trägt. Das Areal wird von tiefen, meist in West-Ost-Richtung verlaufenden Einschnitten durchzogen, die vermutlich beim Steinabbau entstanden. Es ist aber nicht auszuschließen, dass es sich bei ihnen teilweise um Verteidigungsgräben der Burg handelt. Im Westen endet die Geländerippe in einem Plateau, auf dem sich ein alter Sandsteinbruch befindet. Wahrscheinlich ist die Burg durch den Steinbruch vollständig zerstört worden. An seinem westlichen Rand können flache Hügel beobachtet werden, die stark mit Kalkmörtel und Dachziegelbruch durchsetzt sind. (S. Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1902 hat an einer nicht mehr genau zu lokalisierenden Stelle eine Schürfung stattgefunden, bei der Bauschutt und ein Fußboden aus Steinquadern angetroffen wurde.
Lesefunde von Dachziegelbruch, Kalkmörtel und einer spätmittelalterlichen Gefäßscherbe. (S. Eismann/G. Pischke)